Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 75-100 (75-100 / 1916)

Die Kriegszeiturrg -es Korps Marschall, 
herausgegeben vom Generalkommando, veröffent 
licht in ihrer Weihnachtsnummer ein von Graf 
Bothmer selbst verfaßtes Weihnachtsge 
dicht „An die Kaiserlich Deutsche Sü d - 
armee", welches auch nach dem Feste noch in 
der Heimat bekannt zu werden verdient: 
Zum zweiten Mal, seit wir im Felde stehen. 
Ertönt der Weihnachtsgruß vom Himmelszelt: 
Christ ist geboren! Gott dem Herrn sei Ehre, 
Und Fried' und Wohlgefallen auf der Welt. 
Hört ihr den Sang von tausend Engelszungen, 
Wenn euer Blick in klarer Wintersnacht 
Empor sich hebt zum sternbesäten Himmel, 
Wenn ihr im Schützengraben haltet Wacht? 
Ihr fragt mich wohl: Wann wird der Friede 
kommen, 
Wann winkt die Heimkehr uns zu Weib und Kind, 
Bon deren Augen, unser treu gedenkend, 
Am Tag des Herrn die Träne niederrinnt? 
Ich will es euch mit eurem Kaiser sagen: 
Noch ist die Stunde fern, die Friede bringt, 
Sie naht sich erst, wenn auf die Kniee nieder 
Ihr Deutschlands, Oesterreich - Ungarns Feinde 
zwingt. 
Erst wenn sie bittend ihre Hände heben, 
Die Mord und Tod in unsere Reihn gesandt. 
Nicht eher legen wir die Waffen nieder. 
Dann wirst du ruhig sein, lieb Vaterland! 
Und wenn fie schlägt, die froh begrüßte Stunde, 
Me euch den Lieben in die Arme führt. 
Vergeht dann nicht in seligem Frohlocken, 
Wen: euer Dank für dieses Glück gebührt. 
Dann sollt auch ihr die Kniee betend senken. 
Nicht vor dem Feind, nur vor dem höchsten Gott, 
Der mit uns war, als eine Welt von Feinden 
Mt Untergang das Vaterland bedroht. 
Graf B o t h m e r. 
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