Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 75-100 (75-100 / 1916)

Dies und Das. 
Die Flaschenpost -er französischen Expevitions- 
truppen. 
Zu den vielen Mängeln und Fehlern der 
französischen Heeresverwaltung, über die fort 
dauernd in der Pariser Presse Klage geführt wird, 
gehört auch die Unzuverlässigkeit der Feldpost. 
Wie weit die Mangelhaftigkeit der Einrichtung 
gediehen ist, läßt sich aus einer Mitteilung des 
„Oeuvre" über die Flaschenpost der französischen 
Expeditionssoldaten ersehen. „Da das Schicksal 
der Briefe, die unsere Soldaten in Saloniki und 
an den Dardanellen der Feldpost anvertrauten, 
sehr ungewiß ist, sind unsere Expeditionstruppen 
auf den Einfall gekommen, ihre Briefe auf höchst 
direktem Seewege zu befördern: sie stecken näm 
lich die sorgfältig adressierten Briefe in Flaschen 
und werfen diese ins Meer, in der Hoffnung, daß 
sie einen heimatlichen Hafen erreichen. Tatsächlich 
sind solche Flaschenbriefe im Mittelmeere auf 
gefischt worden und durch Vermittlung der ita 
lienischen Post nach Frankreich gelangt." Der 
Phantasiereichtum der französischen Soldaten läßt 
sich in diesem Falle wirklich nicht abstreiten. Wenig 
Lob aber verdient eine Verwaltung, die so schlecht 
ist, daß man sich lieber auf die Ungewißheit der 
Meeresströmungen verläßt. 
Hinvenbnrg als Dichter. 
Einem alten Handwerksmeister, bei dem Mar 
schall Hindenburg kürzlich nahe der russischen 
Grenze im Quartier wohnte und der um ein 
Erinnerungszeichen bat, schrieb der Feldherr fol 
gende Verse auf ein Blatt Papier: 
Es lebt ein jeder wie er kann: 
Ein kleiner Mann ist auch ein Mann, 
Es kommt auf seine Leistung an. 
Aus einem zerschossenen Ort. 
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