Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost Nr. 23-47 (23-47 / 1915)

Britische Aufrichtigkeit. 
In der schweizerischen Halbmonatsschrift „Wissen 
und Leben" hat vor kurzem Richard Buhler auf einen 
Abschnitt aus der englischen Zeitschrift „The United 
. Service Institution" vom Jahre 1909 aufmerksam ge¬ 
macht, der der Preisarbeit eines englischen Marine¬ 
offiziers entnommen ist und in seiner erquickenden 
Offenheit und Selbsterkenntnis ein außerordentlich 
grelles Streiflicht auf England und seine Beweg¬ 
gründe zum Weltkrieg wirft. Der Wortlam der 
angeführten Stelle lautet zu deutsch: „Wir (Eng¬ 
länder) ziehen nicht aus sentimentalen Gründen m 
den Krieg. Ich bezweifle, daß wir das jemals taren. 
Krieg ist das Ergebnis von Handelsstreitigkeiten; 
sein Ziel ist, unseren Gegnern mit dem Schwerts die¬ 
jenigen wirtschaftlichen Bedingungen aufzuzwim en, 
welche wir für notwendig erachten, um uns kommer¬ 
zielle Vorteile zu schaffen. Wir bedienen uns aller 
denkbaren Vorwände und Anlässe für den Krieg, aber 
zugrunde liegt allen der Handel. Ob als Anlaß die 
Verteidigung oder Erringung einer strategischen 
Stellung vorgegeben wird, ob der Bruch von Ver¬ 
trägen, oder was sonst noch, — alle diese Anlässe und 
Vorwände begründen sich letzten Eudes auf dem Han¬ 
del aus dem einfachen und maßgebenden Grunde, daß 
der Handel für uns das Lebensblut bedeutet." 
Das unheimliche Ei. 
Fm Londoner „Daily Mirror" vom 29. März d. I. 
steht wörtlich zu lesen: 
,,... . Eine Mr. Peter Schulemann in Brighton 
gehörige Plymouth Rock-Henne hat letzte Woche 
ein Ei gelegt, das eine unheimliche AehnlichLeit 
mit einem „Zeppelin" (!) aufweist." 
Leider verrät das Matt der guten englischen Ge¬ 
sellschaft nicht, ob das Ei vielleicht auch lenkbar ist. 
und ob sein Inhalt explodierbar. Jedenfalls wird' 
aber die brave britische Henne, die dies „unheim¬ 
liche" Wunderei .ausbrütete, keinen schlechten Schreck 
bekommen haben. 
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