Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 204-223 (204-223 / 1918)

Wochenbericht. 
Auch in der vergangenen Wo-che sind nnsere 
Unternehmungen an der Westfront planmäßM 
verlarUen. Wir haben zwar weiterhin Gebiet 
Preisgegeben, aber nirgends ist es dem Feinde 
gelungen, unseren Rückzug zur Katastrophe zu 
machen, unsere Front zu durchbrechen, im Gegen¬ 
teil haben wir an den verschiedensten Stellen 
durch Gegenangriffe auszugleichen versucht und 
dabei auch Erfolg gehabt. So hat die Heeres¬ 
leitung auch zuversichtlich erklären können, daß 
wir öen Krieg noch lange führen könnten, ohne 
ihn zu verlieren, auch an Materialmangel ha¬ 
ben wir nach Erklärungen des Kriegsministers 
noch nichts gelitten. Wir haben trotzdem wie- 
Derum unsere Friedensbereitfchaft gezeigt und 
auf die anmaßende Antwort Wilsons auf unsere 
zweite Note eine weitere folgen lassen, in der 
wir zum Teil auf Wilsons Forderungen ein¬ 
gehen, ihm aber und der Entente das Recht ab¬ 
sprechen, in unsere innerpolitischen Verhältnisse 
sich einzumischen. Der U-Bootkrieg, der unseren 
Gegnern im vergangenen September wiederum 
440 000 Brutto-Regtster-Tonnen Frachtraum ge¬ 
kostet hat, erleidet seit der neuen Rote an 
Wilson insofern eine Beschränkung, als wir 
fernerhin die Torpedierung von Passagierschif¬ 
fen ausschließen. — Unsere österreichischen Ver¬ 
bündeten hatten kleinere Gefechte an den Sieben 
Gemeinden und mit den Serben an der Morawa. 
Das Hauptinteresse ist aber letzt auf die inner- 
politischen Zustände' in Oesterreich-Ungarn ge¬ 
richtet, hier treten wichtige Umgestaltungen ein, 
aus denen Oesterreich als rechtloser Staatenbund 
hervorgehen wird. 
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