Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 204-223 (204-223 / 1918)

Wochenbericht. 
Tse Großkämpfe im Westen haben ihren 
Fortgang genommen, die Kampfhandlungen voll¬ 
ziehen sich augenblicklich im wesentlichen vor 
unserer alten Siegfriedlinie. Die Angriffe 
unseres Gegners haben sich dort festgefahren, 
und so ist die Lage in ein gewisses Gleichgewicht 
gekommen. Ein Durchbruchsversuch des Eng¬ 
länders zwischen Cambrai und St. Quentin ist 
unter schwersten feindlichen Verlusten stecken ge¬ 
blieben. Die Franzosen haben nach ihren blutigen 
Verlusten, die sie sich zwischen Ailette und Aisne 
holten, zu keiner größeren Handlung mehr den 
Mut gefunden. Auch die AmeManer fühlen nur 
ganz vorsichtig vor und scheinen zum Aufmarsch 
ihrer Artillerie Zeit gewinnen zu wollen. Wir 
haben selbst an vielen Stellen örtliche, erfolg¬ 
reiche Gegenstöße unternommen, so nördlich 
Neuve-Chapelle, nordwestlich Dixmuiden, nord¬ 
östlich Ypern und. zwischen Vesle und Aisne, 
sie brachten uns auch Gefangene ein. Unsere 
Flieger leisteten dabei erfolgreiche Arbeit, alleinx^ 
ein Jagdgeschwader schoß in einer Woche 81 
feindliche Flugzeuge ab, während es selbst im 
Kampf nur 2 Flugzeuge verlor. Die U - B o o t e 
leisteten Wied murr gute Arbeit in den feind¬ 
lichen Gewässern, im vergangenen August haben 
wir die feindliche Tonnage um 420 000 Brutto^ 
Register-Tonnen verringert. Von unseren Ver¬ 
bündeten haben die Bulgaren im Cerna- 
Bogen schwere Kämpfe zu bestehen, die sie zwan¬ 
gen, die Front mGr nach Norden zu verlegen. - 
Die Türken haben den Engländern Baku ge¬ 
nommen, an der Palästinafront haben sie unter 
dem Drucke gewaltiger englischer Angriffe ihre 
Stellungen zurücklegen müssen. Auf dem ita¬ 
lienischen Kriegsschauplätze kam es im all- . 
gemeinen nur zu örtlichen Unternehmungen, ob¬ 
wohl die Artillerietätigkeit zeitweilig auflebte. 
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