Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 179-204 (179-204 / 1918)

Wochenbericht. 
Tie starke Kampftätigkeit an der Westfront, 
vor Cambrai und in Flandern, ist etwas abge 
flaut, wenn auch Erkundigungsvorstöße von bei 
den Seiten häufig zu heftigen Gefechten ans 
wachsen. Die Erfolge bei Whtschaete haben eine 
Rücknahme der englischen Front vor Apern nötig 
gemacht. Die deutschen Truppen drängten nach 
und besetzten Poelkapelle, Paschendaele, Zonne- 
beke und Langemark. Es gibt keine Orte der 
Welt, um die so viel Blut geflossen ist, wie um 
diese. Die Bemühungen der Engländer, Wht 
schaete mit starken Truppenmassen wieder zu 
nehmen, scheiterte: ebenso die Angriffe der Fran 
zosen bei Moreuil. Die Amerikaner erlitten 
durch einen Vorstoß bei Seicheperh schwere Ver 
luste und verloren 183 Mann an Gefangenen. 
Die Beschießung von Paris dauert an, und soll 
eine Räumung der besonders gefährdeten Viertel 
stattfinden. Dünkirchen wurde durch unsere Tor 
pedoboote beschossen. In der südlichen Ukraine 
wurde Tschagiusa besetzt und der Uebergang auf 
der Landenge nach der Krim erzwungen. Finn 
land wurde von den Bolschewiki geräumt, da 
gegen lebte die Kampftätigkeit zwischen der Etsch 
und Piave auf. Rittmeister Freiherr v. Richt 
hofen schoß im Luftkampf seinen 79. und 80. 
Gegner ab und wurde dann auf der Verfolgung 
von einem Herzschuß tödlich getroffen. Unser 
ganzes Volk trauert tief um den heldenmütigen 
Mann! Die U-Bootbeute des verflossenen Mo 
nats stellt sich 'auf 689 000 BRT. 117 000 Ge 
fangene, rund 1600 Geschütze und 3913 Quadrat 
kilometer Land, dazu noch unabsehbares Kriegs 
material fiel in unsere Hand. Seit Kriegsbeginn 
sind über 3 Millionen Gefangene gemacht und 
16 469 000 Tonnen Schiffsraum versenkt worden. 
Die achte Kriegsanleihe erbrachte den Betrag 
von 141/2 Milliarden Mark, den höchsten, den je 
ein Volk für Kriegszwecke aufgebracht hat. 
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