Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 179-204 (179-204 / 1918)

Es wächst aus ihren Händen ein starker Wall 
heraus, 
Die Feinde abzuwehren von Heimat, Hos und 
. Haus. 
Tagtäglich stets dasselbe, Es regnet, schneit, Es 
stürmt, 
Ihr ganzes Tun und Decken: Die Heimat sei be 
schirmt! 
Und zählen sie auch voll nicht als echt Soldatenblut, 
Verhöhnt man sie als „Schipper", so wissen sie doch 
gut, 
Daß auch ihr Tun und Treiben zum Siegen nötig ist, 
Und daß der große Marschall ihr Wirken nicht ver 
gißt. — 
Wenn dann zur Nacht beendet das schwere Tage 
werk 
Und Schipp, und Schaufel wandert geschwinde 
hinterm Berg 
Und heimwärts dann sich wendet die ganze 
Schipper schar 
Und stampft durch Lehm und Kreide, durchnäßt 
auf Haut und Haar, 
Dann dampft heiß aus der Küche die feine Mittags 
kost 
Und dufUge Wohlgerüche entsteigen ihrem Rost. 
Wie da die Kessel fliegen gefüllt bis zu dem Rand 
Und alles löffelt, futtert, wo jeder gerade stand, 
Daß müßt die Heimat sehen, manch Seufzer unter 
bliebe, 
Der heimlich ist entstiegen aus tiefster Brust in 
Liebe. — 
Rasch tritt dann nach dem Essen die Dunkelheit 
herein, 
Ein Briefchen noch geschrieben arlls Liebchen fein 
daheim — 
Und dann hinauf zur Pritsche mit Stroh und 
Spähen bedeckt, 
Und einzuschlummern jeder im Nu liegt ausgestreckt. 
So endet alle Tage das Werk der Schipperschar, 
Wiws Gott, ist bald beendet der Kampf des deutschen 
Aar. 
Julius Goldmann. 
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