Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 152-178 (152-178 / 1917 / 1918)

Humor ln ernster Zeit. 
Wir dürfen mal wieder die Annehmlichkeiten 
von Quartieren hinter der Front genießen. Aller 
lei Reservefreuden belohnen die Kompanie. Unter 
anderem marschieren wir neulich hinaus nach einer 
alten Fabrik, die von den militärischen Behörden 
für ihre Zwecke beschlagnahmt und eingerichtet ist. 
Alles zeugt von militärischer Ordnung und 
Sauberkeit; der alte Bau hat beinahe ein freund 
liches Gesicht bekommen. Auf dem sorgsam aus 
geräumten Hof mahnen verschiedene Schilder die 
Besucher, gleichfalls für Ordnung und Reinlich 
keit zu sorgen: Keine Abfälle wegwerfen, usw. 
Nahe am Eingang prangt auch ein Plakat mit 
den Worten: „Jeder verlasse die Anlagen so, 
wie er sie betreten hat." Diese Inschrift war 
aber doch etwas deplaciert. Denn in dem Ge 
bäude befand sich — eine Entlausungsanstalt. 
Boshaft. Dienstmädchen (der Freundin die 
Wohnung zeigend): „. . . Und dies ist. das Rauch- 
und Arbeitszimmer unseres Herrn — wird aber 
nicht gebraucht, denn rauchen darf er in der 
Wohnung nicht und arbeiten tut er auch nichts!" 
Die Laus beehrte früher nur die niedrigsten 
Klassen des Volkes. Gegenwärtig kommt sie auch 
in gräflichen Familien vor. Sie ist also gewisser 
maßen eine beißende Satire auf das Standes 
bewußtsein. 
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Pech. „Wie kann denn Ihre Braut beleidigt 
sein, wenn Sie ihr Marken geschickt haben?" „Habe 
aus Versehen statt der Brotmarken Seifenmarken 
geschickt." 
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