Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 100-125 (100-125 / 1916)

noch wies man diesen Verdacht von sich, obgleich 
kühle Ueberlegung uns hätte sagen müssen, daß 
solche Befehle von seiten eines England durchaus 
nicht unmöglich sind, das im Burenkriege Zehn- 
tausende von Frauen und Kindern erbarmungslos 
-zu Tode gehungert, und das in diesem Kriege 
unserer Kolonien den Schwarzen Kopfpreise für 
deutsche Staatsangehörige gezahlt hat.- Der Ba- 
ralong-Mord und das eben mitgeteilte neue Ver 
brechen lagen kaum einen Monat auseinander. 
Beide Untaten gleichen einander sehr. Wie schlecht 
das Gewissen der englischen Regierung in diesem 
Fall ist, geht daraus hervor, daß sie das Bekannt 
werden dieser Scheußlichkeiten auch mit den ver 
werflichsten Mitteln su verhindern sucht. Dies 
ist ihr trotzdem nicht gelungen. 
Der Bericht des deutschen Offiziers sagt dann 
weiter: 
Erst am 29. September 1915 wurden die bei 
den Geretteten, bekleidet nur mit Hemd und 
Unterhose und unter starker Bedeckung, an Land 
in ein Hospiz befördert, um am 6. Oktober nach 
Plymouth und am 10L Oktober dortselbst in 
ein Hvspiz übergeführt zu werden. Bon Ply 
mouth wieder wurden sie am 6. November nach 
Work Castle ins dortige Militärgefängnis zu 
sammen in einen Raum gebracht. Am 13. De 
zember 1915 wurde schließlich der verwundet« 
Offizier mit noch offenen Wunden nach Dyffryn 
Alled übergeführt. Der dortige Lagerarzt schlug 
spater vor, den Offizier wegen der Schwer« 
feiner Verwundung (das andere Auge war in 
'Gefahr) zur Auslieferung nach der Schweiz zu 
schicken. Von der ersten untersuchenden Schrvei- 
zer AerzteVommission wurde er auch angenom 
men, ebenso bei der HaUptuntersuchung von 
anderen Schweizer Aerzten. Trotzdem legte der 
englische Generalarzt ein Veto ein, und der Ver 
wundete mußte in England zurückbleiben. 
Hinzuzufügen ist noch, daß Oberleutnant zur 
See Crompton verschiedentlich versucht hat, über 
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