Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost Nr. 1-22 (1-22 / 1914 / 1915)

Deutsch-Gstsrreichische 
Feldpost 
die amtlich bestätigten Ereignisse seit Aus¬ 
bruch -es Krieges nach öer Zeitfolge geor-net. 
(27. August bis 2. September 1914.) 
Verlag der Leipziger Allgemeinen Zeitung (Amtsblatt) 
Iohannisgaffe 8. Fernsprecher ^985-85. 
Erscheint wöchentlich, j 4. j Preis 5 Pfg. 
Zwischen den Schlachten. 
Wären wir nicht Deutsche. so könnten wir wohl 
übermütig -sein durch die vielen Erfolge, die wir 
auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen in so kurzer 
Zeit erlebt haben. Wir schreiten von Erfolg zu Er¬ 
folg. Aber wir denken nicht an Uebermut. Wir 
danken dem Allmächtigen in tiefer Demut für seinen 
Beistand, und wir danken unseren tapferen Truppen, 
die mit unvergleichlichem Heldenmut die Feinde zer¬ 
schmettern, wo sie sich immer -zeigen. Nach den eng¬ 
lischen und französischen Berichten freilich sind unsere 
Erfolge jämmerlich gering. Unsere Truppen reihen 
danach schon aus, wenn sie eitlen Engländer oder 
Franzosen oder sonst einen der Talmihelden sahen. 
Za, ja, unsere Soldaten reißen aus-, aber die Fran¬ 
zosen und ihre Spießgesellen immer vorneweg. Wir 
kennen das — von Anno 70 her. Im Schwindeln 
scheinen augenblicklich die Engländer den Franzosen, 
die doch auch schon wie die Teufel lügen, über zu 
sein. Der Lord Kitchener drechselt aus einer schweren 
Niederlage der Briten beinahe noch einen kleinen 
Sieg heraus, und kürzlich wußte ein englisches Blatt 
sogar von lebenden — grün angestrichenen Pferden zu 
berichten. Nun, mögen sie lügen, wir gönnen ihnen 
das Vergnügen: die Hauptsache ist, daß wir siegen. 
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