Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost Nr. 1-22 (1-22 / 1914 / 1915)

Gottes Mühlen mahlen langsam ... 
Noch ist keine Entscheidung gefallen — weder 
im Osten noch im Westen. Allenthalben sind noch 
mörderische Kämpfe im Gange. Die deutschen 
und die österreichischen Truppen, die mit un¬ 
vergleichlichem Heldenmut kämpfen, stehen zwei¬ 
fellos' im Vorteil. Auf der See haben unsere 
wackeren Soldaten gleichfalls wieder mit großem 
Erfolge gearbeitet. Vor Tsingtau spielten sich 
Kämpfe ab, die ihresgleichen in der Geschichte 
noch nicht gehabt haben. Die gelben Affen in 
Verbindung mit den englischen Strauchdieben 
haben erbitterte Angriffe gegen Tsingtau ge¬ 
richtet. Man hatte sich schon darauf gespitzt, 
die deutsche Besitzung bis zum Z0. Oktober in 
den Händen zu haben, um sie den: Mikado 
als Geburtstagsgeschenk darzubringen. Unsere 
Helden in Tsingtau haben dem Raubgesindel 
aber böse'heimgeleuchtet. Nachdem die Japaner 
schon früher 2500 Mann vor Tsingtau verloren 
haben, sind jetzt wiederum die Angriffe der Geg¬ 
ner unter ungeheuren Verlusten derselben ab¬ 
gewiesen worden. Die anderslautenden Meldun¬ 
gen laus Tokio sind unwahr. — Das Hauptereig¬ 
nis der verflossenen Kriegswoche ist jedenfalls mit 
darin zu sehen, daß sich nun auch die Türkei 
gegen ihre Peiniger in Petersburg und London 
erhebt. Man chat den Russen schon empfind¬ 
liche Verluste beigebracht. — So gehen hie Er¬ 
eignisse ruhig aber sicher ihren Gang: Den Geg¬ 
nern steht das Wasser bis an den Hals. — Gottes 
Mühlen mahlen langsam — aber trefflich fein. 
231
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.