Volltext: Grundlinien der Eingeweidlehre der Haussäugethiere, insbesondere des Pferdes

welche stets feucht erhalten wird. Bey Thieren, welche nochen icht 
geworfen haben, findet man die Mutterscheide enger, und mit 
Jahlreichen Falten versehen, welche sowohl wahrend der Paarung, 
als auch bey der Geburt bedeutende Ausdehnung zulassen. An der 
unteren —5 — der Mutterscheide, beylaͤufig b Zolle vom Eingange 
entfernt, sindet sich eine ringförmige Hautfalte vor, 
die dem Hymen beym Menschen entspricht, und den Zugang zum 
Muttermunde verwehrt. Unter ihr muͤndet sich die Harnröbre, 
und ihr Nutzen beruht vorzüglich darauf, den Ruͤckfluß des 
Harns gegen den Muttermund zu verhindern. Die Laͤnge der 
Mutterscheide entspricht der Form des maͤnnlichen Gliedes, so 
hat z. B. das Schwein die laͤngste Mutterscheide, ja sie geht 
sogar unmittelbar in die Gebärmutterhöhle uͤber; die Mutter— 
scheide der Kuh ist laͤnger als die des Perdes; die des Schafs 
mißt 4 — 5 Zolle. 
* 
Das vordere Ende der Mutterscheide. 
Das vordere Ende der Mutterscheide pflanzt sich rund 
um den Fruchtbehälterhals herum an, doch so, daß der Mut— 
termund noch einigermaßen in die Mutterscheide vorragt. 
d. Der Klitzler, die weibliche Ruthe. 
Der Kitzher, die weibliche Ruthe (Clitoris) ist der 
mannlichen Ruthe entsprechend gebildet, sie besitzt einen schwam⸗ 
migen Körper, welcher mit zwey Aesten am Sitzbeine in Ver⸗ 
bindung mit dem Aufrichter der Ruthe entspringt, uünd in eine 
stumpfe Spitze endigt, an der eine Vertiefung bemerkt wird. 
Sie liegt am untern Winkel der Scham von kLiner Hauptfalte 
bedeckt, welche sie vor der Schärfe des Harns schützt indem 
ober ihr an der Mutterscheide die Harnrhre muͤndet. Das 
schwammige Gewebe des Kitzlers ist ahnlich dem der männlichen 
Ruthe, sie wird durch eine Scheidewand in zwey Halften ge— 
theilt, und ist von außen mit dichtem Zellgewebe und der fal— 
tenreichen Schleimhaut überzogen.
	        
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