Volltext: Grundlinien der Eingeweidlehre der Haussäugethiere, insbesondere des Pferdes

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III. Die Samenbläschen und das Samensäckchen. 
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Lage und Form der Samenbläschen Structur, 
Verrichtung. 
Die Samenblaͤschen sind zwey haͤutige Saͤcke, wo⸗ 
von jederseits eines mit dem, zurückführenden Samengefäße sei— 
ner Seite in Verbindung steht. Sie liegen in der Beckenhöhle 
über dem Harnblasenhalse, graͤnzen nach innen an die Samen—⸗ 
gänge, und werden nach oben von der Vorsteherdrüse begraͤnzt. 
Die Gestalt ist birnförmig, mit einem nach aus-und 
vorwärts sehendem Grunde, und dem nach rückwaͤrts offenen 
und schmäleren“ Halse, zwischen beyden liegt der Koͤrper; die 
Länge beträgt beym Pferde 8 — 4 Zolle, der weiteste Durch— 
messer einen Zoll. Die dußere Haut ist zellig, dicht und fest, 
die innere Hautschichte stammt von der Schleimhaut der Harn⸗ 
röhre, und zeigt eine Menge kleiner, nach verschiedenen Rich— 
tungen laufender Falten. Der Hals wird allmaͤhlig schmaͤler, 
bildet einen kurzen Ausführungscanal, der unter einem spitzen 
Winkel mit dem Ende des Samengangs seiner Seite in Ver— 
bindung steht, und an der oberen Wand der Harnroͤhre (am 
Schnepfenkopfe) mündet. Im Samenbläschen wird der Same 
angehduft, durch die Einwirkung der Lymphgefäße consistenter, 
zur Brunstzeit bey einigen Thieren specifisch- riechend, z. B. 
beym Bocke und Hunde, und bey der Begattung unter krampf⸗ 
hafter Zusammenschnürung des Samensäckchens, mittelst Bey⸗ 
wirkung des Quermuskels und Harnschnellers, stoßweise aus 
der Harnroͤhre entlerrt. 
b. Lage des Samensäckchens, Scheidewand, Klappen. 
Das Samensackchen, der gemeinschaftliche Ausspri⸗ 
zungscanal, geht durch eine faltenartige Verlaͤngerung der 
Harnröhren-Schleimhaut hervor, eine Scheidewand nähmlich 
trennt die beyden Mündungen der Samengänge, an der nebst⸗ 
dem jederseits eine kElappenartige Vorrichtung ange— 
bracht ist, welche bey Ergießung des Samens an die Scheide— 
wand angedrückt wird, außer diesem Acte aber durch ihr An— 
schwellen die Samenfeuchtigkeit aus dem Samengange in das 
Samenbläschen leitet.
	        
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