und gehen durch kleine Drüsen ins Lendengeflechte. Die Ner—
ven kommen in zahlreicher Menge aus dem Beckengeflechte, und
den Kreuzbeinnerven. Letztere sin Bewegungsnerven,
daher steht die Blase unter dem Einfluß der Willkühr.
e. Verrichtung.
Der Nutzen, der Blase ist, den durch die Harnleiter
zugeführten Harn aufzunehmen, zu sammeln und ihn so lange
zurückzuhalten, bis durch seinen Reitz, oder durch zu starke
Ausdehnung der Blase, eine besondere Empfindung hervorge⸗
bracht wird, der zu Folge die Entleerung geschieht. Bey Ent—
leerung des Harns fixiren die Thiere die Extremitaͤten, da⸗
mit so die Bauchmuskel und das Zwerchfell bestimmter, auf
die Harnblase einwirken können.
V. Harnröhre.
a. Desinitivn und Verrichtung.
Vom Blasenhalse iaus setzt sich ein cylindrischer Canal,
die Harnröhre fort, deren Bestimmung die Entleerung des
Harns aus der Harnblase ist.
b. Weibliche Harnroͤhre.
Die weibliche Harnroͤhre unterscheidet ssch von der männ-
lichen durch ihre Kürze, so ist sie z. B. beym Pferde kaum
einen Zoll lang, sie ist dem Durchmessser nach weiter,
und mündet an der unteren Wand der Mutterscheide
über der weiblichen Ruthe. Es kann daher bey Harnverhal⸗
tungen der Harn bey Stuten mittelst des Fingers oder durch
Anwendung eines Rohres leicht entleert werden.
Form, Lage und Structur der männlichen
Harnröhre.
Die Haͤrnrbhre des mannlichen Thieres ist beteachtlich
lang, fängt haͤntig am Harnblasenhalse in der Beckenhöhle
Eingeweidl.d. Haussäugethiere. 4
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