Volltext: Grundlinien der Eingeweidlehre der Haussäugethiere, insbesondere des Pferdes

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Nierenbecken hin erstrecken, und in ihrem Verlaufe mehr er— 
weitern, man nennt sie Nierenbecher (Nierenkelche). Diese 
gehen zuletzt in einem häutigen Behälter über, welchen man 
das Nie renbecken nennt. Dieses liegt schon außerhalb der 
Nierenschlucht unter den Stämmen der großen Blutgefäße die 
zur Niere gehen, läuft dann rückwaäͤrts, wird enger, und 
bildet als Fortsetzung den Canal, welchen man den Harnlei— 
ter nennt. 
3. Gefäße und Nerven. 
Die Rindensubstanz besitzt die meisten Blutgefaͤße, er— 
streckt sich aber außer der Oberflaͤche der Niere zwischen die 
Kegel und Warzchen, und bildet Scheidewände, wodurch die 
Communication zwischen einem Kegel und Warzchen uͤnd den 
nebenliegenden ünterbrochen wird. Um dieß deutlicher einzuse— 
hen, berrachten wir den Verlauf der Nierenarterien, und 
bemerken, daß sie aus der Aorte unter einem rechten 
Winkel-hervorgehen; daß die linke kürzer ist, weil 
die Aorte der linken Niere näher liegt; daß sich-die Nie— 
renschlagader, ehe sie die Niere erreicht, in mehrere Aeste 
theilt, welche in die Substanz der Niere dringen, und sich 
an den Scheidewanden, zwischen den Kegeln und 
Warzen, zerästeln. Aus diesen Aesten gehen an der Gränze zwi⸗ 
schen der Rinden⸗ und Marksubstanz Verdindungsbögen (ana- 
stomosen) hervor, deren Convexitaͤt nach der Rindensubstanz, 
der concave Theil der Marksubstang zugekehrt ist, und die let— 
tere netzförmig überzieht. Aus den convexen Bögen gehen feine 
Zweige in die Rindenfubstanz⸗ welcheé sich immer feiner zer— 
theilen, uud endlich in feine Knötchen (Verwicklungen von 
Gefaͤßen) endigen. Aus diesen Knötchen kommen die Harnröhr— 
chen hervor, welche in der Mitte des Kegels am langsten sind, 
und zur Seite immer kürzer werden. Sie laufen alle schief zu— 
sammen gegen die Waͤrzchen, und bilden eben durch diese Struc⸗ 
tur Kegel, deren, Spitze gegen die Gruübchen der Warzen, 
die Grundflache gegen den Umfang der Niere, oder die Rinden— 
substanz gekehrt ist. Die Venen entspringen theils aus den 
Knötchen, wo die Enden der Arterien in sie übergehen, theils 
kommen sie von der Oberflaͤche der Mieren, wo sie netzfoörmig 
liegen; sie begleiten uͤbrigens die Arterien in ihrem Verlaufe, 
und gehen in die Nierenvenen über, von denen die rechte kür⸗ 
zer ist, weil die Hohlader der rechten Niere näͤher liegt. Lym ph⸗
	        
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