Volltext: Abt Maximilian Pagl von Lambach und sein Tagebuch (1705-1725)

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dem Rath von Bruto und anderen Rathsherren ermordet wor¬ 
den, exhibiert. 
17. Oktober habe ich meine 3 Vötter nach Salzburg 
zurückgeschickt und selben aus der Abtei zu einer Verehrung 
12 fl., den andern Studenten 2 fl. geben. 
23. Oktober hat Petrus Ignatius Oumerer mit den noch 
anwesenden Studenten gleichfalls eine Comödi exhibiert. 
24. Oktober habe ich Capitul gehalten, in welchem jetzt 
gedachten Oumerer nebst Josephum Ignatium Oefferl ad Novi- 
tiatum aufgenommen, und dem Josepho Balthasari Zolner, 
studioso Passaviertsi, titulum mensae verwilligt worden. Beide 
Candidaten haben Theologiam schon 3 Jahre gehört, der Oef¬ 
ferl zu Wien und der Oumerer zu Salzburg. — Den 13. ist 
mein Hofkellner in das Weinlesen abgefahren und wie selbiger 
berichtet, gibt das Lesen sehr schlecht aus und steigt der Wert 
sehr hoch. — Die ganze Vacanz sind nebst anderen Qösten 
sehr viele Studenten anwesend gewesen, unter diesen 3 Geist¬ 
liche von S. Blasio aus dem Schwarzwald und 3 von Wein¬ 
garten aus dem Reich, denen jeden 2 Speciesthaler, zusammen 
12 Speciesthaler, aus der Cammereicasse verehrt habe, weilen 
meine Geistlichen zu S. Blasio gleichfalls jederzeit sind be¬ 
schenkt worden. 
26. Oktober bin ich nach Au gangen, wegen der con- 
tinuierlich gehabten vielen Qösten in etwas auszurasten. 
28. Oktober abends habe ich alldort von Passau die 
Licentia celebrandi in capellis domesticis wiederum auf 3 Jahr, 
wie auch die Nachricht, daß die gnädigste Confirmation meiner ***• 
Waisenstiftung expediert worden, erhalten. 
29. Oktober nachts bin ich von Au nach Haus gereist. 
— Herr Ehrnreich Heyberger, welcher in meiner Abwesen¬ 
heit zu Lambach gewesen, hat mir eine silberne Medaillien, 
worauf einerseits des jetzigen Papstes. Bildnus sehr gut, auf 
der andern der Erzengel Michael, verehrt hinterlassen. 
1. November habe ich einen eigenen Boten nach Passau 
um das Confirmationsinstrument abgeschickt und demselben 
100 fl. aus der Abtei zu Bezahlung deren deswegen erforder¬ 
ten Unkosten mitgeben und solche an Herrn hochfürstlichen 
Hofrath alldort addresiert. 
2. November ist zu der Vigil die neue Totenspalier 
das erstemal aufgehenkt worden. 
3. November bin ich nach gehaltenem Requiem und 
Stationes nach Linz und habe das Mittagmahl in Maxihaid 
eingenommen. 
4. November ist der nach Passau abgeschickte Bote 
Prandner mit dem Confirmationsinstrument über deren sieben
	        
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