Volltext: Abt Maximilian Pagl von Lambach und sein Tagebuch (1705-1725)

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Tag post absolutionem ad tumbam ein solennes Lobamt de 
Assumptione Beatissimae Virginis Mariae halten lassen. Das 
aufgerichte castrum doloris ist mit viel Lichtern beleuchtet 
worden. 
3. März bin ich nach Linz zu denen Landrechten, welche 
den 4. angefangen und den 18. geschlossen worden. Nach der 
Publication bin ich nach Haus und habe in festo S. Josephi 
in der Spitalkirchen das erstemal pontificiert. 
23. März habe ich das Anniversarium für den Fürsten 
Esterhazi seligsten Oedächtnuß gehalten. 
24. März abends ist ein armenischer Bischof Narcissus 
Episcopus Antebenensis Armeno-Catholicus bei mir ankommen 
und bis den 27. verblieben. Er hat täglich sub ritu latino et 
in azimo, jedoch in seiner armenischen Sprach, sehr andächtig 
celebriert. Er war keiner andern Sprach als Armenisch und 
Persisch kundig. Seine Residenz und Closter O. S. Basilii liegt 
an dem Fluß Euphraten, zwei Stund von Bethlehem. Er hat 
einen jungen Vettern als Page bei sich und bedient sich des¬ 
selben anstatt eines Dolmetsch in der deutschen und welschen 
Sprach. Ich habe ihn mit meinen Pferden bis nach Salzburg 
führen, auch für die Pferd den Habern mitgeben lassen. Am 
Gründonnerstag ist anheuer die Passions-Procession exhibiert 
worden und sind viel vom Adel gegenwärtig gewesen. — 
Durch den ganzen Monat Martium war eine große Költen bis 
auf den 21., 22. und 23. Tag. Den 25. hat es zu schneien an¬ 
gefangen und damit, außer dem Ostersonntag, continuiert. 
April. Das Schneien continuiert noch und hat vom 3. 
bis 4. Tag und Nacht unaufhörlich geschneiet. Den 6. hat es 
angefangen den Schnee wegzutreiben. — Dem Hofrichter habe 
ich 100 fl. Interesse von den der allerheiligsten Dreifaltigkeits- 
Capellen Capitalien eingehändiget, solche bei löblicher Land¬ 
schaft anzulegen. — Dieser Tage sind von Genua die zwei 
Engel auf des Hochaltars Tabernacul ankommen und aus der 
Cammereicassa mit 210 fl. 54 kr. bezahlt worden. Sie sind 
sehr gut gemacht. Ingleichen hat der Meister H. Dominreus 
Parodi eine Zeichnung zu einem Altarblatt in die Paura mit¬ 
geschickt. 
Den 8. April hat der Hofcastner 107 fl. Traidgeld erlegt. 
9. April bin ich nach Linz. — Das kalte Wetter haltet 
noch an und hat es diese Tag und Nacht öfters geschneiet. 
Den 13. früh hat es stark gefrört. 
12. April habe ich einen Contract unterschrieben, ver¬ 
möge dessen H. Dominicus Parodi zu Genua mir ein 
Altarblatt in die heil. Dreifaltigkeit-Capelin zu malen 
hat nach der von demselben übersandten Zeichnung, wofür
	        
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