Volltext: Abt Maximilian Pagl von Lambach und sein Tagebuch (1705-1725)

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30. Jänner habe ich Buchhändler Martin Veit die 
Testierenden 50 fl. wie auch die opera Titi Livi in 6 tomis, 
Cornelii Taciti 4 tomi, Annaei Flori (Romanarum Epitome) et 
Patarol (Laurentius Patarol, Series Augustorum Augustarum 
Caesarum, Venet. 1702) per 35 fl., item pro Caramelli, Theo- 
logia morali fundamentali et regulari 24 fl., zusammen 109 fl., 
bezahlt. Auf das neue aber für die Opera Augustini Barbosa 
40 fl. ausstehen lassen. — Eodem hat der P. Kuchlmaister 
52 fl. für verkaufte Fisch erlegt. 
3. Februar hat der Hofcastner 101 fl. 20 kr. 2 Pfg.. 
Traidgeld erlegt. — Eodem habe ich aus der allerheiligsten 
Dreifaltigkeitskapellencassa von den dahin gewidmeten Capi¬ 
talien und bishero davon eingenommenen Interessen dem 
Johann Georg Jaidhauser, Bürger, Gastgeber und Oberviertl- 
maister, 400 fl. gegen 5 per Cento jährliches Interesse und 
vierjähriger Aufkündigung dargeliehen. — Eodem hat der 
Hofschreiber den ersten Monatsextract eingereicht. 
6. Februar haben wir heuer den ersten Faschingschmaus, 
gehalten. 
8. Februar bin ich nach Au und habe den 9. den Con¬ 
vent daroben tractiert, wie auch die Herren Officiere von 
Gmunden darzu eingeladen. 
12. Februar hat der Mayr von Neukirchen 10 fl. Traid¬ 
geld erlegt, welche 10 fl. ich dem P. Felix zu dem Calva- 
rienberg geschenkt habe.1 — Eodem habe ich dem Fr. Coe- 
lestin nach Rom 100 fl. aus der Cammereicassa Übermacht. 
17. Februar ist die Stadl-Raith gewesen. Den 16. haben 
die Göst, als Herr Salzamtmann samt den andern Offieieren 
auf die Nacht im Refectorio gespeist. (Siehe Abb. 10.) 
18. Februar hat der Hofkellner 40 fl. Weingeld erlegt.2 
20. Februar hat der Hofkellner 60 fl. für 13 Eimer 
rothen Wein, als 3 Eimer alten Gettersdorfer und 2 Eimer 
solchen 1718jährigen, 4 Eimer alten Hebesbrunner und 2 Eimer 
gleichfalls 1718jährigen. — Eodem habe ich dem P. Felix 
10 fl. zum Berg Calvarigebäu geben von obigem Traidgeld. 
— Diese 3 Faschingtag (19. —21. Februar) hindurch ist täg¬ 
lich von 6 bis 10 Uhr in der Frühe und von 1 bis 4 Uhr 
nachmittag unter ausgesetzten hochwürdigsten Gut das Stun¬ 
dengebet mit sehr großem Concurs von Marktleuten, Stadlin- 
gern und absonderlich der Bauern gehalten worden. Ueber 
1 Auch in Lambach wurden gleich anderen Orten ein solcher Kalvarienberg 
mit Stationen errichtet. P. Felix Ezinger aus Ischl (geb. 1. Nov. 1663, prof. 8. Juli 
1690, ordiniert 19. Sept. 1692) war der vorzüglichste Anreger dafür. Er war auch der 
Erbauer der Kalvarienbergkirchc zu Neumarkt-Kalham in Oberösterreich im Jahre 
1728. Gestorben ist er am 8. Juni 1742. 
2 Der Hofkellner war zu dieser Zeit ein gewisser Georg Hölzlberger.
	        
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