Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1924 (1924)

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ier Mädchen dem Heim zu entfremden. Das Streben, im eigenen Kreise sich zu 
Is höherer Lebenshaltung emporzuarbciien, scheitert oft an dem Mangel an 
Ausbildungsmöglichkeiten. Die rationellst geführte Landwirtschaft ist wertlos, 
en wenn sie nicht durch ein geordnetes Hauswesen ergänzt wird. Denn nicht 
rd die großen Einnahmen erzeugen Wohlstand, sondern die Vermeidung aller 
is unnützen kleinen Ausgaben. 
ie Hut ab vor einer Bäuerin, die ihre Sache zeitgemäß beherrscht! Das 
ife Gewicht ihrer Leistungen zieht tief in der Wagschale des Lebens. Eine ge- 
:n I wisse Praxis unter verschiedenen Verhältnissen muß jede Hauswirtin selbst 
s- mitgemacht haben, um austretenden Widrigkeiten gewachsen zu sein. Eine 
:n schulmäßige Bildung läßt sich heute nicht gut umgehen. Es gibt jetzt ver 
schiedene weibliche landwirtschaftliche Schulen, die in Oberösterreich bekanntesten 
r , sind die bäuerlichen Haushaltungsschulen in Bergheim und am Oberkoglerhof 
e als Vorstufe zum Berufsleben. Aber auch wer nicht die Mittel zur schul- 
x» mäßigen Ausbildung der Tochter hat, entfremde sie nicht dem Berufe. 
e Mädchen, die ihren natürlichen Wirkungskreis festhalten und Anspruchs- 
n losigkeit und häuslichen Sinn bewahren, dürfen sicher sein, daß sie ihre 
i e Bestimmung im Leben nicht verfehlen und Zeitlebens mehr ausrichten als 
f e sie in der Stadt, zwischen zwei Stühlen fitzend, jemals vermocht hätten. 
>r Kehrt aber eine solche gewordene Städterin aus irgendwelcher Veranlassung 
doch wieder einmal zum Hofe zurück, so geschieht es mit Widerwillen, denn 
j e sie hat Weltgift getrunken und den häuslichen Kurs verloren. 
Solcher Erkenntnis sollte sich die Bäuerin bei der Berufswahl der 
Tochter nicht verschließen. Erhalten bleibe dem Lande, was vom Lande 
stammt, allerdings gestählt durch gründliche zeitgemäße Ausbildung, sei es 
in der Schule oder im eigenen Wirkungskreise in der Fremde unter anderen 
0 Verhältnissen. Das Heil der Zukunft, die Wiedergeburt des Menschengeschlechtes 
r muß vom Lande ausgehen; dort und nicht in der Stadt fließen die wahren 
, Heilsquellen. Arbeit gibt es hier wie dort, nur daß unsere Arbeit die 
schwerere aber auch natürlichere ist. Am unverfälschten Borne der Natur 
, erstrahlt doch immer das freundlichere Licht, es beleuchtet die höchsten Güter 
* der Mensitheit. An uns liegt es. darauf zu sehen» daß dieser Lichtstrahl 
'' das Morgenrot des Tages der neuen Zeit verkünde mitten im Jahrmarkt- 
treiben des Lebens. 'L. Fries, 
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' Rettet den Wald! Er ist nicht nur „des Wohlstands sichere Quelle", 
i sondern vielmehr Lebensbedingung, Daseinsgrundlage für das ganze Menschen- 
e geschlecht! Mit ihm steht und fällt die Landwirtschaft! 
j Ausgedehnte Waldgebiete wurden durch den Krieg selbst sowie in der 
„ Nachkriegszeit vernichtet, heute noch sind die Kriegsfurie sowie eine gänzlich 
verfehlte Gesetzgebung, Unwissenheit, der kurzsichtige, rücksichtslos zusammen- 
- scharrende Egoismus prosttgieriger Menschen und vieles andere am Werke.
	        
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