Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1921 (1921)

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Blutungen. 1. Hochlagerung des blutenden Gliedes. — 2. Blutungen, bei denen 
das Blut nicht im Strahl hervorsprttzt, können durch einen Druckverband und Hoch 
lagerung gestillt werden. — 3. Droht Verblutung, so ist das Glied oberhalb der Ver 
letzung zu umschnüren, aber nicht länger als 4 Stunden, weil sonst Brand eintreten 
kann. — 4. Alles, nn.s mit einer Wunde in Berührung kommt'(Finger, Verbandstoffe, 
Wasser), muß vollständig rein, resp. tteu sein. 'Schwämme, Spinnweben nie anwenden. 
Brandwunden. Zn Boden werfen, Bedecken mit Kleidern, Decken usw. und am 
Boden wälzen. Mit Wasser begießen. — Bestreichett der Haut mit Jodosonnsalbe, Vaseline, 
darüber Watte. — Blasen mit geglühter und ausgekühlter Nadel durchstechen, sodann anti 
septischer Wundverband. — letzterer anch bet Verkohlung. 
Epilepsie. Hochlageruttg des Kopfes, Unterschieben von Kleidern als Schutz vor 
Verletzungen. Kalte Kompressen auf den Kopf. 
Erfrorenen reibe man dte erstarrten Glieder an kaltem Orte vorsichtig mit Schnee 
oder kalten Tüchern, bis sie gelenkig sind, dann beginne man mit künstlicher Atmung. 
Erhängte sind schnell von eer Schlinge zu befreien r ohne daß der Körper herab 
stürze; bcmit künstliche Atmung (siehe diese). 
Erstickte sind schleunigst an gut gelüstetet! Ort zu bringen, deren Kleider zu lösen und 
künstl. Atmung einzuleiten. Schleunigst hineinfahren mit dem gekrümmten Zeigefinger in den 
Rachen, um Fremdkörper heramzupolen od. Erbrechen zu veranlassen. Anstemmen von Brust 
und Bauch an einen festen Gegenstand und kurze Faustschläge zwischen den Schulterblättern. 
Ertrunkene rasch aut dte Seite legen und an den Beinen heben, damit das Wasser 
aus Mund und Luftröhre ausfließt; dann künstliche Atmung. Frottieren der Haut. 
Gehirnerschütterung durch Sturz. Tieflagerung des Kopfes. Öffnen der Kleider. 
Eisbeutel auf den Kopf. Vollkommene Ruhe. Trauspmtieren nur auf ärztliche Anordnung. 
Hautabschürfung. Bedecken mit Jodvform-Engltschpflaster. 
Insektenstiche (nach tnilzbrandkrankem Vieh). Aussaugen des Stiches. 
Kalk, Mörtel im Auge. Zuckerwasser ins Auge. 
Knochenbruch. Zug und Gegenzug der Enden der Gliedmaßen, bis ein Notverband 
aus Heu, Kleiderteilen, Holzschienen usw. angelegt ist. 
Krämpfe. Durch günstige Lagerung sorgen, daß der Kranke sich nicht verletzen kann. 
Ohnmacht. 1. Den Kopf möglichst tief lagern. — 2. Reichliche frische Luft zu 
führen. — 3. Äußere Reize (Besprengen mit kaltem Wasser, Reiben und Bürsten der 
Haut an Brust und Beinen) anwenden. 
Quetschung. Ruhige Hochlagerung. Auflegen kalter Kompressen. 
Schlaganfall. 1. Hohe Lagerung des Kopfes bei roter, tiefe Lagerung bei blasser 
Gesichtsfal be. — 2. Größte körperliche und geistige Ruhe. — 3. Kalte Umschläge (Eis) 
aus den Kopf. — Reichliches Trinken von Wasser mit Kognak/— 4. Große Senfteige 
(Senfspiritus auf Löschpapier geträufelt) auf Brust und Waden. 
Sonnenstich. Der Kranke wird an kühlen schattigen Ort gebracht; die Kleider werden 
geöffnet und aus den erhöht gelagerten Kopf kalte Umschläge oder Begießungen gemacht. 
Toller Hund biß. Festes Abschnüren oberhalb, d. i. zwischen Wunde und Herz, 
Ausbrennen der Wunde. 
Trunkenheit. Wie bei Schlaganfall. Kalte Übergießung. 
Verätzungen a) mit Kalk. Ablösen nicht mit Wasser, sondern mit Öl. b) Mit 
Laugen. Übergießen der Haut mit verdünnten Säuren (Limonade, Essigwasser), c) Mit 
Säuren. Übergießen der Haut mit verdünntet! Laugen (Kalkmilch, Seifenwasser usw.) 
Vergiftung. Soforttges Erbrechen durch Kitzeln d. Schlundes od. warmes Butterwasser. 
1. Arsenik: Brechmittel. Gebr. Magnesia. Verdünnte Kalkmilch. Ölige Getränke. Milch. — 
2. Karbolsäure: Brechmittel. Kalkmilch. Glaubersalz. Eis. — 3. Fingerhut, Herbst 
zeitlose. Schierling, Stechapfel, Tollkirsche, Bilsenkraut: Brechmittel. Senf- 
teige. Essigklistiere. Wein. Starker Kaffee. — 4. Kalk, Kalilauge, Natronlauge, 
Ammoniak: Verdünnte Zitronensäure. Essig. Eispillen. Ölige Mischungen. - 5. Kohlen 
oxyd, Leuchtgas, giftige Gase aller Art: Frische Luft. Künstliche Atmung (siehe bei 
dieser). Senfteige auf Brust und Waden. Reiben der Haut. — 6. Kupfer (Kupfervitriol, 
Grünspan): Gepulverte Holzkohle. Gebrannte Magnesia Eiweißlösungen. Keine Fette! 
7. Phosphor (Zündhölzchenköpfchen): Terpentinöl (allmählich bis höchstens 50 Tropfen) 
in schleimigem Getränk. Magnesia. Keine Fette! Kein Öl! — Pilze: Rizinusöl (löffel 
weise). Schwarzer Kaffee. Eis auf den Kopf. — 9. Säuren (Schwefel-, Salz-, Sal 
peter-). Kreide, Magnesia, Seifenwasser, Milch.
	        
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