Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1919 (1919)

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wie Unterrichtskurse für landw. Kriegsinvalide, die allgemein großen Anklang 
und Zuspruch fanden. 
Zur wesentlichen Unterstützung der äußeren Lehrtätigkeit dient die von 
der Gesellschaft bereits im 63. Jahrgang herausgegebene 
- „Landwirtschaftliche Zeitschrift für Oberösterreich", 
die einem innigen Kontakte der Mitglieder mit der Zentrale dient und durch 
entsprechende Fachartikel und Mitteilungen, unterstützt durch erläuternde Ab 
bildungen, den Mitgliedern die neuesten anwendbaren Errungenschaften aus 
allen Gebieten des landwirtsch. Berufslebens vermittelt. Dem gleichen Zwecke 
dient auch der vorliegende Oberösterr. landwirtsch. Kalender, der Heuer 
schon im 50. Jahrgange erscheint. 
Besonderen Wert legt die Landw.-Gesellschaft auf die Hebung der 
Rindvieh-, Pferde-, Schweine-und Kleintierzucht, zu welchem Zwecke 
Tierschauen mit Prämiierungen hervorragender Zuchttiere abgehalten, Stier 
haltungsverbände gegründet und Rinderzucht-, Eber- und Geflügelzucht 
stationen (mit Leistungszucht) errichtet wurden. Für erstere wurden un 
verzinsliche Darlehen bewilligt, zu welchem Zwecke aus dem Vermögen der 
Gesellschaft ein Betrag von 30.000 K als unverzinsliches Kapital ge 
widmet wurde. 
Dem Futterbau, dessen intensivere Ausgestaltung eine Hauptbedingung 
für die Hebung und Entwicklung unserer Viehzucht bildet, wird durch Zu 
sammenstellung passender Grassamenmischungen für Verjüngungen und Neu 
anlagen von Wiesen, entsprechend der Lage und den Bodenverhältnissen, be 
sondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit gewidmet und an die Mitglieder nur 
der Nachkontrolle unterworfene Samen von höchstem Gebrauchswerte verschafft. 
Auch der Pflanzenbau, speziell der Getreidebau, erfährt durch Ver 
mittlung von Edelsaatgut aus Saatzuchtanstalten mit gleichen klimatischen 
Verhältnissen weiteste Förderung. Zu diesem Zwecke wurde in den letzten 
Jahren an die Errichtung von Saatzuchtstellen geschritten, die durch 
Veredlung der heimischen Landsorten in die Lage versetzt werden, widerstands 
fähiges und ertragreicheres Saatgut an ihre Umgebung abzugeben. 
Zur Förderung des Obstbaues wie auch zur Verbesserung der Obst 
verwertung in ihrer mannigfachsten Form ist die Obstbausektion der 
k. k. Landwirschafts-Gesellschaft tätig, welche einerseits die zahlreichen An 
suchen um unentgeltliche Abgabe von Wildlingen und Edelreisern erledigt, 
anderseits durch Veranstaltung von Obstbau- und Obstverwertungskursen 
Liebe und Verständnis für diesen edlen Zweig des landw. Betriebes weckt. 
Die Abgabe von Kunstdünger zur Steigerung der Erträge erfolgt 
zum Teil mit Subvention und stellt sich durch gemeinsamen Bezug bedeutend 
billiger. Das gleiche gilt auch beim Bezug von Kraftfuttermitteln und. 
landwirtsch. Maschinen, deren Wert für intensivere Bewirtschaftung heute 
schon allgemein gewürdigt wird. 
Einen großen Wert legt die Landw.-Gesellschaft auch auf die Aus 
bildung der Töchter unserer Landwirte in der Hauswirtschaft, um sie 
zu tüchtigen Stützen des Haushaltes heranzubilden. Diesem Zwecke dient in 
erster Linie die bäuerliche Haushaltungsschule in Otterbach, die 
in 6 monatlichen Winterkursen und 4monatlichen Sommerkursen die Mädchen in 
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