Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1917 (1917)

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Die rationelle Ausnutzung unserer Futtervorräte. 
Zweck der vorliegenden Zeilen ist, zu einer möglichst eingehenden Aus 
nutzung unserer gesamten Vorräte an Grünfutter anzuregen. Es ist dabei 
gleichgültig, ob das Grünfutter sofort verwertet werden soll oder ob es erst 
auf dem Wege über die Heubereitung als Dauerfutter für spätere Zeiten 
konserviert wird. 
Die zwei hauptsächlichsten Nährstoffe des Grünfutters (Gras, Klee, 
Laub) sind Stärke bezw. Zucker und Eiweist. Beide kommen vorzugsweise 
in den Blättern vor. Bei ihrem sehr großen Nährwert ist es daher von 
größter Bedeutung, das gesamte Grünfutter zu der Zeit zu ernten, in 
welcher die Blätter voll von Stärke sind. Das ist jedoch keineswegs zu jeder 
Tageszeit immer der Fall, das Grünfutter ist demnach nicht zu allen Zeiten 
gleichwertig. So enthalten die Blätter einiger bekannter Versuchspflanzen 
wie Sonnenblume oder Kürbis im Laufe eines Sommertages 36 bezw. 185 
Gramm Stärke; also sehr beträchtliche Mengen eines ebenso wertvollen wie 
leicht verdaulichen Nährstoffes. Im Laufe der Nacht entleeren sich 
jedoch die Blätter vollkommen, so daß z. B. Klee oder Gras am 
Morgen und in den ersten Morgenstunden vollständig leer an 
Stärke sind. Setzen wir statt Stärke das nahezu gleichwertige Wort Mehl, 
so können wir das Blatt vom späten Morgen bis zum Abend als einen 
mit Mehl vollgepfropften Speicher betrachten, am Morgen jedoch als einen 
leeren Speicher. Daraus leuchtet ohne weiteres ein, welche Futter- und 
Geldwerte wir uns erhalten, wenn wir unser Futter niemals am frühen 
Morgen ernten, sondern möglichst am Abend oder Nachmittag, also zu einer 
Zeit, wo es am meisten Nährwert besitzt. 
Daraus ergibt sich folgender Leitsatz zur Erzielung eines vollwertigen 
Grün- und Dörrfutters (Gras-, Klee- und Laubheu): Wo es nur irgend 
wie angängig ist, mähe man Futter nie am frühen Morgen, 
sondern entweder am Nachmittag oder am Abend. Für Grünfutter 
ist es ganz unschädlich, wenn es die Nacht über draußen auf der Wiese liegt; 
es bleibt über Nacht frisch und die Stärke geht obendrein noch in Zucker 
über, so daß in diesem Falle dem Vieh sogar die Arbeit der Umsetzung in 
Zucker genommen wird. 
Wer für seinen Geldbeutel arbeiten will, wer sich ein besonders 
nährstoffreiches Futter sichern möchte, der sorge dafür, soweit es die 
Verhältnisse zulassen, daß sein Grünfutter stets am Abend oder am Nach 
mittag gemäht werde. Er sichert sich ein unverhältnismäßig wertvolleres 
Futter als der, welcher es am Morgen mäht. Darum noch einmal: 
Mäht möglichst am Nachmittag oder am Abend. 
Dr. F. Boas-Weihenstephan. 
Verwendung der Hermbfälle, Heublnmen. 
Auf den Heuböden sammeln sich regelmäßig, oft in beträchtlicher Menge, 
Heuabfälle an. Sie bilden ein wertvolles Futter für das Geflügel, i» 
abgebrühtem Zustande auch ein brauchbares Beifutter für Schweine. Die 
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