Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1917 (1917)

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gern Wetter eine reichliche Grünfutterernte erwarten. Anstatt der Reinsa»! 
kann auch ein Gemenge von 40% Buchweizen und 15 % Senf oder 
aber von 70 % Buchweizen mit 15% Spörgel verwendet werden. 
Der Anbau von Riesenspörgel in Reinsaat kommt nur für leicht, 
Böden in Frage. 
Eine Futterpflanze, die vielfach nicht genügend gewürdigt wird, ist 
der weiße Senf. Als Saatmenge benötigt man für 1 ha etwa 25 - 30 kg. 
Auf einen Nachteil dieser Pflanze muß aber hingewiesen werden. Nach de, 
Blüte verfüttert, übt sie infolge der Bildung von Senföl in den Schote» 
einen ungünstigen Einfluß auf die Milchbildung aus. Man wird deshalb 
eine nicht zu große Fläche auf einmal ansäen, sondern die Aussaat auf klei 
nere Teilstücke in Abständen von 8—14 Tagen vornehmen, damit man dii 
Pflanzen stets vor der Blüte verwenden kann. 
Für die Gewinnung von Herbstfntter ist endlich noch die Stoppelrüb, 
zu nennen. Auf lha benötigt man von dieser Pflanze etwa 3% Samen. 
Johannisroggen gibt, gleich nach der Ernte bestellt, im Herbst 
recht guten Schnitt, im Frühjahr 2—3 Wochen früher als die meisten an 
deren Futterpflanzen nochmals einen Schnitt oder kann zur Körnerbildmij 
dienen. Die mittlere Aussaatmenge ist 200 kg auf 1 ha. Man kann de« 
Johannisroggen auch im Gemenge mit Sandwicken anbauen und benötig! 
dann von jeder Pflanze etwa 90 kg Saatgut. 
Endlich ist noch der Inkarnatklee zu nennen. Aus nicht verunkrau 
tetem Acker gesät, liefert er Mitte bis Ende Mai einen vollen Kleeschnitt. 
Man baut ihn auch im Gemenge mit italienischem oder englischem Ray- 
gras an. Bei Reinsaat braucht man 30 —36 kg Inkarnatklee und bei Ge- 
mengsaat etwa 24 kg Klee und 16 kg Raygras. Da Inkarnatklee auf lock 
ren Böden leicht auswintert, darf man den Acker nicht zu tief bearbeiten, 
sondern eben nur die Stoppeln umbrechen. 
Obstbau 
Ohstbausprüche. 
Auf kleinem Raum 
Pflanzt einen Baum 
Und pflege sein. 
Er bringt dir's ein; 
Doch eins in der Sorte 
Am richtigen Orte 
Bepflanzt unsre Mark; 
Die Einheit macht stark! 
Obst an Wänden und Mauern 
Nützt den Städtern und Bauern. 
0-Form und senkrechte Kordons am Haus 
Sind eine Zierde und Nutzen wird draus. 
Soll der Obstbaum Frucht dir geben, 
Setz den Bienenstock daneben! 
Setz die Bäume nicht zu tief. 
Sonst gehts mit der Ernte schief! 
Auch die Bäume mußt du düngen. 
Sollen sie dir Früchte bringen! 
Im Herbste ziemlich weit umgraben, 
Daß die kleineren Wurzeln auch was haben! 
Setz nicht auf Spätobst frühe Sorten 
Und auf Frühobst spätes nicht, 
Folgst du dem Grundsatz aller Orten, 
Es dir nie an Obst gebricht! 
Schröpf-Schnitte im Juni nicht versäumen, 
Das hilft gegen Harzfluß an Steinobst 
bäumen. 
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