Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1917 (1917)

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flacheres und weniger schön aussehendes Korn, hauptsächlich deswegen, weil 
die Körner in der Ähre sehr gedränbt stehen. Unter Berücksichtigung dieses 
Umstandes wähle man jedoch eine kräftige und gleichmäßige Saatware, die 
möglichst frei ist von Flugbrand, einer Pilzkrankheit, unter der die Winter 
gerste besonders häufig zu leiden hat. Solange solches zu bekommen ist, 
kaufe man daher nur anerkanntes Saatgut (Edelsaatgut). 
Auch die Sortenwahl ist nicht ohne Bedeutung. Am meisten ver 
breitet sind die Eckendorfer und die Friedrichswerther Züchtungen. Erstere 
ist besonders wegen ihrer frühen Reife sehr beliebt. Auf besseren Böden 
können mit der etwa eine Woche später reifenden Friedrichswerther oft etwas 
höhere Erträge an Korn und Stroh erzielt werden. 
Infolge der starken Bestockung und kräftigen Blattausbildung be 
schattet die Wintergerste das Feld sehr gut und läßt Unkräuter nur schwer 
aufkommen. Die Saatpflege kann sich daher meistens auf ein kräftiges 
Eggen im Frühjahr beschränken. Dafür ist die Wintergerste sehr dankbar 
Ist der Bestand zu dicht, so muß man, um zu frühes Lagern zu vermeiden, 
durch wiederholtes scharfes Eggen nach Möglichkeit Luft schaffen. 
Die Bestimmung der passendsten Erntezeit ist nicht schwer. Da Aus 
fall wenig zu befürchten ist, kann man ruhig warten, bis die meisten 
Körner hart sind. Im übrigen verfährt man wie beim sonstigen Getreide 
und stellt nach Möglichkeit bald nach dem Schnitte zum Trocknen und 
Nachreifen auf. 
Bodenbearbeitung nach dem Getreideschnitte. 
Beim Mähen der Körnerfrucht ist der Bvden noch ziemlich locker und 
weich, so daß man während der Arbeit leicht eintritt. Der Boden hat als« 
zu dieser Zeit die schätzenswerte Eigenschaft der Gare, welche Eigenschaft 
zu erhalten die erste Sorge des Bauers sein muß. 
Das geschieht durch das sofortige Schälen der Getreidestoppeln 
mit dem Schälpflug. 
Wenn man mit dem Stoppelsturz mehrere Wochen wartet, wird der 
früher weiche Boden hart wie eine Tenne. Es ist leicht einzusehen, daß 
dann die Tiere eine viel größere Plage haben, die Arbeit des Stoppel 
sturzes durchzuführen. Der sofort geschälte Acker hält auch die Feuchtigkeit 
besser zurück und fängt den Regen besser auf. Die heute iu den meisten 
Gegenden übliche Thomasmehldüngung gibt man vor oder nach dem 
Stoppelsturze. Durch den baldigen Stoppelsturz geben wir den Millionen 
Unkrautsamen auch Gelegenheit, zu keimen und zu wachsen. Im Herbste 
pflügen wir dann das Unkraut mit der Saatfurche tief unter und erreichen 
damit den Zweck, unsere Felder möglichst unkrautfrei zu erhalten. 
Jur Kartoffelernte. 
Das Ausnehmen der Kartoffeln geschieht entweder mit der Hand oder 
mit Kartoffelerntemaschinen. 
Bei dem Ausnehmen mit der Hand bedient man sich in der Regel ans 
leichten Böden der Hacke, aus schweren Böden der Eisengabel oder des 
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