Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1917 (1917)

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Erstickte sind schleunigst an gut gelüfteten Ort zu bringen, deren Kleider zu lösen 
und künstliche Atmung einzuleiten. Schleunigst hineinfahren mit dem gekrümmten Zeige 
finger in den Nachen, um Fremdkörper herauszuholen oder Erbrechen zu veranlassen. — 
Anstemmen von Brust und Bauch an einen festen Gegenstand und kurze Faustschläge 
zwischen den Schulterblättern. 
Ertrunkene rasch auf die Seite legen und an den Beinen heben, damit das Wasser 
aus Mund und Luftröhre ausfließt; dann künstliche Atmung. Frottieren der Haut. 
Gehirnerschütterung durch Sturz. Tieflagerung des Kopses. Öffnen der Kleider. 
Eisbeutel auf den Kopf. Vollkommene Ruhe. Transportieren nur auf ärztliche Anordnung. 
Hautabschürfung. Bedecken mit Jodoform-Englischpflaster. 
Insektenstiche (nach milzbrandkrankem Vieh). Aussaugen des Stiches., 
Kalk, Mörtel im Auge. Zuckerwaffer ins Auge. 
Knochenbruch. Zug und Gegenzug der Enden der Gliedmaßen, bis ein Notverband 
aus Heu, Kleiderteilen, Holzschienen usw. angelegt ist. 
Krämpfe. Durch günstige Lagerung sorgen, daß der Kranke sich nicht verletzen kann. 
Ohnmacht. 1. Den Kopf möglichst tief lagern. — 2. Reichliche frische Lust zu 
führen. — 3. Äußere Reize (Besprengen mit kaltem Wasser, Reiben und Bürsten der 
Haut an Brust und Beinen) anwenden. 
Quetschung. Ruhige Hochlagerung. Auslegen kalter Kompressen. 
Schlaganfäll. 1. Hohe Lagerung des Kopfes bei roter, tiefe Lagerung bei blasser 
Gesichtsfarbe. — 2. Größte körperliche und geistige Ruhe. — 3. Kalte Umschläge (Eis) 
auf den Kopf. — Reichliches Trinken von Wasser mit Kognak. — 4. Große Senfteige 
(Sensspiritus auf Löschpapier geträufelt) auf Brust und Waden. 
Sonnenstich. Der Kranke wird an kühlen schattigen Ort gebracht; die Kleider werden 
geöffnet und aus den erhöht gelagerten Kopf kalte Umschläge oder Begießungen gemacht. 
Toller Hundbiß. Festes Abschnüren oberhalb, d. i. zwischen Wunde und Herz, 
Ausbrennen der Wunde. 
Trunkenheit. Wie bei Schlaganfall. Kalte Übergießung. 
Verätzungen a) mit Kalk. Ablösen nicht mit Wasser, sondern mit Öl. d) Mit 
Laugen. Übergießen der Haut mit verdünnten Säuren (Limonade, Essigwasser), c) Mit 
Säuren. Übergießen der Haut mit verdünnten Laugen (Kalkmilch, Seifenwaffer usw.) 
Vergiftung. Sofortiges Erbrechen durch Kitzeln d. Schlundes od. warmes Butterwaffer. 
I. Arsenik. 
Brechmittel. Gebrannte Magnesia. Verdünnte 
Kalkmilch. Ölige Getränke. Milch. 
Brechmittel. Kalkmilch. Glaubersalz. Eis. 
Brechmittel. Senfteige. Essigklistiere. Wein. 
Starker Kaffee. 
Verdünnte Zitronensäure. Essig. Eispillen. 
Ölige Mischungen. 
Frische Luft. Künstliche Atmung (siehe bei 
dieser). Senfteige aus Brust und Waden. 
Reiben der Haut. 
Gepulverte Holzkohle. Gebrannte Magnesia. 
Eiweißlösungen. Keine Fette! 
Terpentinöl (allmählich bis höchstens50Trop- 
fen) in schleimigem Getränk. Magnesia. 
Keine Fette! Kein Öl! 
Rizinusöl (löffelweise). Schwarzer Kaffee. 
Eis auf den Kops. 
Kreide, Magnesia, Seifenwaffer, Milch. 
Verrenkung. Verstauchung. Einrichtung nur durch den Arzt. Kalte Kompressen. Ruhe. 
Verwundungen. 1. Blutstillung durch Hochlagerung und Aufdrücken eines in kalte 
Karbollösung getauchten Wattebausches (eventuell durch Umschnürung). — 2. Desinfizierung 
der Wunde durch Abspülen oder Abtupfen mit 2Aigem Karbol- oder Bleiwasser. — 
3. Auflegen dicker Schichte Wundwatte und darüber Guttaperchapapier oder Leinwand. — 
4. Fester Verband mit Binde, Krawatte oder dreieckigem Tuch. — 5.^ Erhöhte Lagerung 
des verletzten Gliedes und Ruhe. 
II. Karbolsäure. 
III. Fingerhut, Herbstzeitlose, Schierling, 
Stechapfel, Tollkirsche, Bilsenkraut. 
IV. Kalk, Kalilauge, Natronlauge, Am 
moniak. 
V. Kohlenoxyd, Leuchtgas, giftige 
aller Art. 
VI. Kupfer (Kupfervitriol, Grünspan). 
VII. Phosphor (Zündhölzchenköpfchen). 
VIII. Pilze. 
IX. Säuren (Schwefel-, Salz-, Salpeter-).
	        
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