Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1917 (1917)

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Die Lokalgröße. Fremder: „Hier im Orte soll ja ein sehr berühmter Musiker 
und Komponist wohnen?" — Wirt: „Sie meinen den alten Professor! Den Habens' 
allerdings wie 'n Heiligen verehrt wegen seiner Berühmtheit! Jetzt ist er aber weg 
gezogen!" — Fremder: „Aus welchem Grunde?" — Wirt: „Ja 's hat ihm keiner 
mehr eine Wohnung vermietet, weil er den ganzen Tag musiziert hat!" 
Der Egoist.'Kartenspieler: „Soll ich nun für die zwei Mark, die ich gewonnen, 
eine Kalbshaxe essen, oder soll ich die Kinder morgen 'mal in den Zirkus schicken? 
(Nach einigem Nachdenken.) Na, wer weiß, wie sich die Rangen wieder ausführen . . . 
und ich meine, solche Vergnügungen passen überhaupt nicht in die jetzige Zeit . . . 
eine Kalbshaxe, Resi!" ' 
Leicht begreiflich. 
Ich fragt' den jungen Ehemann: 
„Mein lieber Freund, wie fängst du's an. 
Daß Euer Essen unbedingt 
Tag aus Tag ein so wohl gelingt? 
Ich zahl' der Köchin schweres Geld, 
Wie wohl kein zweiter in der Welt, 
Und hab' es doch erfahren müssen. 
Das Essen war nicht zu genießen." — 
Und lächelnd spricht der Ehemann: 
„Viel kommt auf die Behandlung an. 
Wenn meine Köchin kochen geht, 
Nehm' ich sie vorerst ins Gebet, 
Befrag' sie, was es heute gibt 
Und ob sie mich ein wenig liebt, 
Und geb' ihr dann zum Überfluß 
Noch einen wundersüßen Kuß. 
Und wird der Tisch dann abgedeckt 
Und hat es mir recht gut geschmeckt, 
Nehm' ich die Köchin auf den Schoß 
Und küß sie einfach — bodenlos." — 
Entsetzt schrie ich: „Du Unmensch du, 
Was sagt denn deine Frau dazu?" — 
Da lächelt er voll arger List: 
„Nichts — weil sie selbst die Köchin ist." 
Eugen Binder. („Fliegende Blätter.") 
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Aus einer Anklagerede. „Und so bitte ich denn, gegen den gewissenlosen Heirats 
schwindler, der nicht weniger als dreizehn Herzen im Gesamtbeträge von über viertausend 
Mark gebrochen hat, die strengste Strafe des Gesetzes in Anwendung zu bringen!" 
Unverfroren. Gast: „Wie können sie es gestatten, daß man hier von dem zu 
dringlichen Kerl angebettelt wird?!" — Wirt (gutmütig): „Na, geben sie ihm nur 
a Kleinigkeit . . . was er kriegt, das versauft er ja auch alles bei mir!" 
Schnoddrig. Schustersfrau (entrüstet): „Was? Dein Vater will nicht haben, 
daß du meine Kinder herumträgst und in den Schlaf singst? Ja glaubt denn der 
vielleicht, ich könnt' mir dafür extra ein Dienstmädchen halten?" — Lehrling: „Fragen 
Sie doch 'mal bei's Militär an, Meesterin ... vielleicht kriegen Sie 'n Kriegsgefangenen?" 
Ermahnung. Hochstapler (zum Sohne): „Auf vier Sachen mußt d' immer 
hallen — daß du die hast: An goldenen Ring mit Brillanten, Zylinder, Pelz und einen 
guten Verteidiger!" 
Aus dem Anzeigenteil des „Weltkladderadatsch". 
Im Buchhandel erschienen: „Hoffnungen, die sich nicht erfüllten" oder „Die 
amerikanische Frau" von Augustin Sauerfuchs. 
Mein neuer Barbierladen, in dem sich alle Herren Engländer rasieren lassen, auch 
Generäl Townshend und seine beiden Töchter, befindet sich Tigrisgäßchen Nr. 9. Daselbst 
auch Entlausung nach Bedarf. Der Barbier von Bagdad. 
Als Koch empfiehlt sich allen kriegführenden Völkern aufs beste Schmalhans, 
Küchenmeister. 
Vernichtet die fleischfressenden Pflanzen! Schießt alle Maikäfer tot! 
Der Ausschuß für Volksernährung. 
Ähnlichkeit. A.: „Wissen Sie, womit ein Witwer eine große Ähnlichkeit besitzt?" 
— B.: „Womit denn?" — A.: „Mit einer Rübe. Beide haben ihre bessere Hälfte 
unter der Erde." 
Er kennt seine Pappenheimer. Hausherr (der nach der Soiree einen seiner 
silbernen Löffel auf der Treppe findet): „Hm, hm, da scheint einer von meinen Gästen 
ein Loch in der Tasche gehabt zu haben!"
	        
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