Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1914 (1914)

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In ähnlicher, aber noch empfehlenswerterer Form wird in den der 
bayrischen Staatsbahn gehörigen Obstanlagen in Rosenheini, Würzbnrg, 
Ingolstadt und Prüfening bei Regensbnrg bereits seit über 12 Jahren 
nach F. Burkhardt vorgegangen. 
Die mehrere Hunderte zählenden Obstbäume (Hochstämme und Pyra 
miden) werden vor Zuwinterung tief umgegraben und die rauhen Erdschollen 
liegen gelassen, so daß der Frost möglichst tief in den Boden eindringt. Da 
durch werden sämtliche Schädlinge, die sich schon bequem in der Nähe des 
späteren Nahrungsherdes eingenistet hatten, vernichtet, auch den Mäusen 
keine Gelegenheit zum Unterschlupf gewährt und die Nährstoffe des Bodens 
durch den Frost weitgehendst aufgeschlossen. 
Erst nach der größeren Kälteperiode wird auf die derart behandelten 
Baumscheiben Stallmist, ca. 1 Spanne hoch, aufgebracht. — In den oben 
erwähnten Anlagen geschieht dies mindestens bis zu 2 m von den Stämmen 
entfernt, was allerdings nur dort möglich ist, wo man auf die Grasnarbe 
zwischen den Obstbäumen wenig Wert legt. 
Durch den oben aufgebrachten Stallmist als schlechten Wärmeleiter 
bleibt natürlich der darunter befindliche Frost noch viel länger im Boden 
und wird die Vegetation dadurch ungemein zurückgehalten. Dies war beispw. 
noch am 25. April des - vergangenen Jahres bei den Birnen- und Apfel 
bäumen der Fall, wo der bis 60 cm tief gefrorene Boden erst bis zu 45 cm 
von oben aufgetaut war. 
In den meisten Fällen wird der inzwischen zumeist weitgehendst aus 
gelaugte Stallmist sodann anfangs Mai in den Boden untergegraben. 
Hiedurch wird also nicht nur eine sehr wertvolle Nährftosfznfuhr 
— vielfach noch in Verbindung mit im Herbst zugeführtem Kunstdünger, 
300—500 A Thomasmehl und Kainit zu gleichen Teilen per Baum — er 
zielt, sondern die Obstbäume auch durch dieses Verfahren den Frühjahrs- 
Spätfrösten entrückt. Dr. A. M. Grimm. 
„Wem bei dem Worte ,Landwirtschaft nur ein undeutliches Bild 
grüner, gelber und brauner Flächen vorschwebt, die von dem städti 
schen Begriff ,Agrarier.' wie von einer bösen Welt verfinstert sind, der 
wird schwerlich die Überzeugung gewinnen, daß der Landbau nicht ein be 
liebiger unter vielen Berufen ist, sondern die wichtigste Angelegenheit eines* 
gesitteten Volkes, an der jeder sein Anteil fordern und nehmen sollte." 
Hervorragende Achweinezucht. 
(Mit 4 Abbildungen.) 
Bei entsprechendem Verständnis und Vor 
gehen ist von den verschiedenen landw. Betriebs 
zweigen die Schweinezucht unbedingt die lohnendste. 
Einen derartig schnellen Umsatz, Umwandlung des Futters in das so begehrte 
Fleisch, hervorragende züchterische und Mast-Erfolge sind höchstens noch bei 
der Zucht der Ente möglich, welche gemeiniglich auch als „Schwein unter 
dem Geflügel" bezeichnet wird.
	        
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