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2. .Das Getreidefeld soll, wenn Kalkstickstosf gestreut wird, entweder vom
Tau oder vom Regen feucht sein, damit der feinstäubende Kalkstickstosf ö ; (
auf den wagrechtstehenden Hedsrichblättern haften bleibt. Auf dich re j
Weise bildet sich dort infolge der Feuchtigkeit eine konzentrierte Kalk- hj,
stickstosflösung, welche die Eigenschaft hat, die Hederichblätter zu zer-
stören. Dem Getreide schadet das Ausstreuen nicht, weil der Kalkstick- ^
floss an den beinahe senkrecht stehenden, glatten und noch dazu mil
einer schützenden Wachsschicht versehenen Getreideblättern abgleitet, hei
3. Man sei beim Ausstreuen vorsichtig, trage stets gutes Schuhwerj a (,,
gut schließende Kleider, Staubbrillen und schütze das Gesich tu
durch ein Tuch. Man streue auch nicht bei windigem Wetter. gn
4. Gut ist es, wenn man unter den Kalkstickstoff trockene Ackererde hin- j, a ,
einsiebt oder ihn mit Sägemehl, feinem Sand, auch gestoßenem da
Kainit vermischt; hiedurch wird die nötige Schwere erreicht uni P,
das Stäuben beim Ausstreuen verringert. sei
5. Die notwendige Menge auf ein Joch liegt zwischen 55 bis 65 M Zj
Es sei hier noch auf die Erscheinung aufmerksam gemacht, daß sils jj e
am 2. bis 3. Tage nach dem Ausstreuen bei dem Getreide eine gelbe Färbuiij rü
der Spitzen zeigt. Die günstige Stickstosfwirkung des Kalkstickstoffs läßt jej n ;
doch diesen Schaden in kurzer Zeit (nach etwa 8 Tagen) wieder verschwindei
und das ganze Feld zeigt ein überaus üppiges Saftgrün. de
Zum Zwecke der Hederichvertilgung verlange man feinstäubende Ware, di
welche eigens für diesen Zweck hergestellt wird. w
Bei der Anwendung des Kalkstickstoffs zur Hederichvertilgung hat mai
neben diesem Zweck auch den großen Vorteil, daß den Pflanzen eine Stick
stoffdüngung gegeben wird, die gewissermaßen eine kostenlose Zugabe ist.
Die Erfolge der Hederichbekämpfung mit Kalkstickstosf zeigen unsers
beiden beigegebenen Abbildungen.
„Dank dem Schöpfer für das Stroh,
Wenn der Roggen dir mißraten." (Russisches Sprichwort
Vererbung der Milchleistung durch den Ztier.
Wir wissen heute, daß die Vererbung gewisser Leistung« i
Tatsache ist. In der Zucht auf Leistung wird davon ja hei I
vorragend Gebrauch gemacht. Es sind aber auch manch sl
Fälle bekannt, wo diese einseitige Zucht auf Leistung nich Z
die erhofften Ergebnisse gebracht hat. Der Grund dasitzt
ist darin zu sehen, daß mau z. B. beim Milchvieh einseitig auf die Leistm^
der Mutter züchterisch Rücksicht genommen hat, dagegen den Stier ungi^
nügend berücksichtigte. Wir begegnen Erscheinungen in der Zucht, nad ?
denen sich gewisse Eigenschaften, ja auch Krankheiten streng vom Vatc (
auf den Sohn und von der Mutter auf die Tochter vererben. Wir begegn« i
aber auch Vererbungserscheinungen, wo die Eigenschaften übers Kreis t
vererbt werden, d. h. vom Vater aus die Tochter, von der Mutier au ,
den Sohn. Ja sogar eine indirekte Vererbung in den Enkeln kommt voi t