Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1913 (1913)

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fält zuwenden, und die künstliche Düngung nur vom Hörensagen kennen. 
Durch derartige veraltete Wirtschaftsweise läßt sich der Besitzer so manchen 
geldbringenden Vorteil entgehen. L. Stöcker. 
MeE für Wiesenpflege dir - 
1. 
Eins das andere bedingt: 
Nasse Wiest schlecht Futter bringt. 
Drum versäume keine Zeit: 
Regulier' die Feuchtigkeit! 
2. 
Daß die Gräser gut bestocken, 
Bring, sobald die Wiese trocken, 
Deine Wiesenegge drauf; 
Reiß damit die Narbe auf! 
3. 
Maulwurfshaufen ebnet man 
Gründlich ein, und ferner dann 
Ist im Frühjahr, wo es nötig, 
Gern zum Walzen man erbötig. 
4. 
Weil der Wirtschaftsdung das Wahre 
Zur Erhaltung guter Gare, 
Biet' der Wiese dann und wann 
Mist, Kompost und Jauche an! 
5. 
Arm an Phosphorsäure ist 
Stalldung, wie ihr alle wißt. 
- Diese knappen Regeln hier. 
Drum streu reichlich Thomasmehl, 
Das bezahlt sich ohne Fehl! 
6. 
Soll jedoch aus guten Gründen 
Stalldung nicht Verwendung finden. 
Mußt du deiner Wiese neben 
Thomasmehl noch Kali geben. 
7. 
Gerne gibt der Wiesenbauer 
Seiner Wiese, wenn sie sauer 
Neben Thomasmehl und Dung 
Kalk noch zur Entsäuerung. 
8. 
Mäh' das Gras ob seiner Güte 
Möglichst bei Beginn der Blüte. 
Bringst auch wen'ger du nach Haus, 
Gleicht der Futterwert es aus. 
9. 
Hiedurch wird dann auch erreicht, 
Daß das Unkraut eher weicht; 
Denn bevor es neu sich sät, 
Hast du's ja schon abgemäht. 
E. B. 
„Eine Schweinerei." 
Zur Schweinezucht gehört vor allem „Schwein". Wer aber kein 
Glück hat, der soll sich wenigstens einen gesunden Stall und einen ver 
läßlichen Schweinewärter anschaffen. Schweinestallungen, welche auf dem 
Misthaufen stehen oder die so angelegt sind, daß die Tiere darin im Winter 
frieren und im Sommer braten, die niemals entsprechend gereinigt und 
gelüftet werden können, das sind die besten Brutstätten für alle möglichen 
Krankheiten. Sie sind ebenso gefährlich, wie diese Krankheiten selbst. Ebenso 
wichtig wie der Stall ist die Wartung des Schweines. Aufmerksame Pflege, 
ruhige, gleichbleibende Behandlung, sorgsame Aufsicht und vor allem Liebe 
zu den Tieren, gepaart mit einer gewissen Geschicklichkeit, um selbst zuzu 
greifen, ehe Rat und Hilfe zu spät kommen, das ist das Glück — ein 
tüchtiger Schweinezüchter zu sein.
	        
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