Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1913 (1913)

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an Stoffen statt, da in 1000 Liter Milch 2 kg Phosphorsäure, 1*7 kg 
Kali und 1*7 kg Kalk entzogen wird. 
Nach all den Darlegungen kann die Tatsache nicht wundernehmen, 
daß der Stalldünger und insbesondere die Jauche eine einseitige Zu 
sammensetzung besitzen, wie dies unsere weitere Abb. zeigt. Wir haben 
ja gesehen, daß das Vieh aus dem Futter viel Phosphorsäure entzieht 
und in den Knochen festlegt. Eine Stallmist- oder Jauchedüngung in 
gewöhnlichen Grenzen reicht daher auch nicht aus, um das Phosphor 
säurebedürfnis der Pflanzen zu decken. Vielerorts haben die Landwirte 
die Notwendigkeit und den Vorteil der Phosphorsäureergänzung erkannt 
und geben auf den mit Jauche oder Stallmist gedüngten Flächen eine 
Beidüngung von 300 kg Thomasmehl pro Joch und fahren gut dabei. 
Die heutigen Verhältnisse zwingen jeden, die Ertragsfähigkeit seines 
Bodens auf das Höchstmaß zu steigern, weil auch die Auslagen größer 
geworden sind. Der Landwirt kann 
zufolge dieses größeren Aufwandes auf 
die Dauer nur dann bestehen, wenn 
er eine gewinnbringende Erhöhung 
Welche Mengen von mineralischen Nährstoffen werden dem Boden zurückgegeben durch 
1 Fuhre Stallmist von 1000 &#? 1 Faß Jauche von 1000 kg? 
Kali 
| Phosphors. 
Kalk 
Kali 
I Phosphors. I 
Kalk 
6 3 kg 
1 2 5 kg 1 
7 kg 
4-6 kg 
1 01 kg 1 
0*2 kg 
der Ernten anstrebt. Um diese notwendige Forderung verwirklicht zu 
sehen, muß er nicht bloß dem Boden die durch die Ernten entzogenen 
Nährstoffe ersetzen, sondern er muß mehr in den Boden hineingeben, 
damit dieser in der Lage ist, den zu einer größeren Ernte erforderlichen 
Nahrungsbedarf zur Verfügung zu stellen. Wenn man auch der Phosphor 
säure die wichtigste Rolle im Ersätze zuschreiben muß, so darf man keines 
wegs die Stickstoff-, Kali- und eventl. Kalkzufuhr vernachlässigen. Denn 
dort, wo keine oder geringe Mengen von Wirtschaftsdüngern Anwendung 
finden, hat der Ersatz von außen an allen genannten Nährstoffen stall 
zufinden. Daß man bei richtiger Wirtschaftsweise weit mehr erreichen 
kann, als es zur Jetztzeit im allgemeinen der Fall ist, das beweist 
jeder neuzeitliche Betrieb. Wie viele Wirtschaften gibt es aber leider 
noch, welche die Bodenbearbeitung, Saat und Pflegearbeiten schlecht hand 
haben, welche den eigenen Wirtschaftsdüngemitteln viel zu wenig Sorg-
	        
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