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Kann ein überlegender Landwirt die schmalen Gifänge günstig
beurteilen?
Durch die Bodenbearbeitung will der Landwirt den Kulturpflanzen
ein Saatbeel schaffen, in dem sie sich kräftig entwickeln können Grund
legend für die Erzielung dieses ist die richtige Ausführung der Pflugarbeit.
Bei Besprechung dieser Frage sollen nicht all die verschiedenen Umstände,
die in Betracht kommen, erörtert werden*), sondern nur auf die Gestaltung
der Oberfläche des Feldes durch das Pflügen eingegangen werden.
In recht vielen Gegenden Oberösterreichs ist der Bi fang bau ver
breitet, wobei das Feld in kleine Abteilungen (Beete, Btfänge), welche häu
fig nur aus wenigen Furchen bestehen, zerlegt wird. Bei der Führung des
Pfluges werden gegen den Rand des Beetes die Furchen seichter gehoben,
so daß besonders nach dem Übereggen eine wellenförmige Oberfläche ent
steht. Da das Pflügen in Bifängen so stark verbreitet ist, so sollte man
doch annehmen, daß es besondere Vorteile in sich schließt. Ist dies der Fall?
Es ist augenscheinlich, daß die Trennungsfurche zwischen zwei Bifängen
von der fruchtbaren Erde entblößt wird oder hievon nur wenig erhält, weil
durch den Pflug das Erdreich gegen die Mitte geschoben wird. Die Unter
bringung des Stallmistes ist hiebei ungleichmäßig, er kommt hauptsächlich
in den Beetrücken zu liegen, während die Zwischenfurche ohne Dünger bleibt.
Die Wirkung der Egge kann nicht recht zur Geltung kommen und insbe
sondere wird auch hier wieder der Streifen, welcher zwei Bifänge trennt,
wenig dem beitet. Am schlechtesten erfolgt aber die Samenunterbringung, da
einmal die Bedeckung des Samenkorns sehr ungleichmäßig geschieht und meist
ist auch der Stand der Halmfrucht in der Teilungsfurche zu dicht, weil in
diese die Körner durch die Egge zusammengezogen werden. Überdies haben
die Pflanzen dort einen recht unpassenden Standort, weil wenig lockeres
Erdreich und wenig Dünger vorhanden ist und außerdem wird leicht Ver
anlassung für nasse Stellen gegeben. Während des Winters sammelt sich in
den Rinnen am meisten Schnee, der im Frühjahre noch die Pflanzen be
deckt, wenn das Beet schon längst gesäubert ist. Alles Schneewasser fließt
durch die Furche und trägt zum Auswintern der Pflanzen bei. Auch bei
Niederschlägen im Sommer trocknen die Furchenstreifen nicht rasch genug
ab, wodurch die Erwärmung, die Luftzirkulation im Boden und somit das
Pflanzenwuchstum nachteilig beeinflußt werden. Der Beetrücken ist desgleichen
in der Wasserfrage ungünstig gestellt, weil wegen der Wölbung das Wasser
zu rasch abfließt, ohne in genügender Menge in den Boden zu sickern.
Bekanntlich trachtet man der Maschinenanwendung weiten Ein
gang zu verschaffen, weil sie häufig bessere Arbeit leistet, als Handkraft und
außerdem an Arbeilskräflen sparen läßt, das bei der heutigen Leutenot sehr
ins Gewicht fällt. Die wellenförmige Oberfläche erschwert jedoch den Gang
der Säe- und Mähmaschinen und läßt deren Vorteile nur gering aus
nutzen.
*) Eingehende Behandlung der Bodenbearbeitung, Düngung, Saatpflege der Kultur
pflanzen ist zu finden in dem Buche: „L. Stöcker, Mittel zur Steigerung von Menge u.
Güte der Ernten"; Verlg. v. Trowitzsch u. S., Frankfurt a. O.
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