Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1913 (1913)

wird im Winter durch Schlitten ins Tal gebracht. Es ist nun leicht be 
greiflich, daß bei dieser Betriebsweise im Laufe der Jahrhunderte der 
Alpboden total verarmen mußte, weil ihm nur immer Nährstoffe entzogen 
und weniger zurückgegeben als genommen wurde. Das Wachstum auf der 
Erfolg der Kultivierung der Seiseralpe in Tirol, der größten Österreichs. 
Seiseralpe ist deshalb auch als ein ganz schlechtes zu bezeichnen. Die 
Versuche wurden im Jahre 1910 begonnen und werden noch jetzt weiter 
geführt. Zunächst wurde das zu kultivierende Stück im Herbste umgeackert 
und dann pro Hektar mit: 300 kg 40% Kalisalz, 
800 kg Superphosphat, 
150 kg Chilisalpeter gedüngt. 
Nach Ebnung des Bodens im Frühjahr wurde eine geeignete Gras- 
und Kleesamenmischung ausgesät. Während früher vom Hektar jährlich 
nur 300—400 kg Heu geerntet wurden, stiegen durch die Kultivierung 
die Heuerträge auf 73 Meterzentner im Jahre 1910 und 78 Meterzentner 
im Jahre 1911, das heißt: Die Heuerträge wurden verzwanzigfacht. Unser 
Bild zeigt rechts vom Zaun die nicht kultivierte, links die kultivierte Fläche 
vor dem Heuschnitt im Jahre 1911. 
Wir sind überzeugt, daß auch auf unseren Weiden sich ähnliche Er 
folge erzielen ließen. Die Hauptsache ist, durch eine starke Düngung den 
Boden mit Pflanzennährstoffen zu bereichern und kommt hiebei, da Stall 
dünger in so großen Mengen in den seltensten Fällen zur Verfügung steht, 
in erster Reihe der Kunstdünger in Betracht.
	        
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