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. j Aus dieser Vorlage grinst die in Spiritus aufbewahrte Fratze der früheren
: Regierung hervor.
1 Meine Herren! Die Landwirtschaft ist das Rückgrat des Staates. Dieses muß
kräftig sein und muß aufrechten Schrittes den unnahbaren Zielen entgegengehen,
- für die einzutreten es die Pflicht hat.
Wir Agrarier sind nicht nur die Säulen des Staates, sondern auch die Axt,
: die an sie gelegt wird.
Während wir hier über die Not der österreichischen Landwirtschaft
: sprechen, fletscht der Finanzminister wie ein Mormonen (Gorgonen-) Haupt seine hab-
- gierigen Züge.
Der kleine Bauer ist so miserabel daran, daß er fast nur von Erdäpfeln
lebt. Nun will man ihm noch das Viehsalz verteuern.
> Die grüne Fahne der Agrarier ist das rote Tuch für die Sozialdemokraten.
: Wir Bauern werden sie aber trotz aller Beleidigungen und Beschimpfungen so hoch
schwingen, daß die Herren Genossen vor Neid grün und gelb werden.
- . Ich achte, schätze und ehre gewiß auch das fremde Rindvieh, aber das hei
mische ist mir doch lieber, weil es sozusagen unter einer Sonne mit mir aufgewachsen ist.
- i; Bieten Sie die Hand, um die Feinde der Landwirtschaft niederzutreten!
Diese Beschwerde ist eine alte Seeschlange, die seit einer Reihe von Jahren
> im Hause widerhallt.
Treten Sie nur dem hungrigen Fiskus auf den Bauch, dann wird er schon
! noch einige Millionen herausgeben.
Der geehrte Herr Vorredner hat sich wie jener berühmte Ochse aufgebläht.
, Leider ist er nicht zersprungen.
Verehrter Herr Kollege, betrachten Sie sich diese Faust! Die wird moralisch auf
l 1 Ihren geschätzten Schädel niedersausen, wenn Sie ihr noch einmal auch nur ein Haar
krümmen.
. Gegenüber diesen Anschuldigungen müssen wir energisch unsere Würde wahren,
indem wir das Maul so breitspurig als möglich aufreißen,
l Ich bin es von jeher gewohnt, mir den Schnabel zu wetzen und dann dar-
' über nachzudenken.
) Aufgesessen. Ein Kaufmann in Berlin hat außer anderen Panama-Hüten, für
Liebhaber teurer Sachen auch solche Hüte zu verkaufen, welche die Kleinigkeit von
. 300 Talern kosten sollten. Da tritt ein Herr bei ihm ein und wünschte ein Stück dieser
Hutsorte zu sehen. Bereitwilligst wird es ihm vorgelegt, er nimmt es prüfend in die
Hand, betrachtet es eine Weile und fragt dann: „Ja, aber wo sind denn die Löcher?"
' Der Kaufmann denkt erschrocken, die Ware sei trotz ihres teuren Preises noch nicht
echt genug und die vermißten Löcher seien für den Kenner das Merkzeichen. Er bittet
, also dringend um Aufklärung und erhält sie mit den Worten: „Nun, die Löcher, durch
die der Ochse, der einen solch teuren Hut kauft, seine Hörner stecken müßte."
Schonung der Augen. (Aus den Aussatzheften einer Gemeindeschule.)
c ^ Wenn jemand schwache Augen und wenn er lange liest und wenn es vor
seinen Augen flimmert und wenn er merkt, daß es vor seinen Augen flimmert und
; wenn es nicht aufhört, trifft die Augenschwäche ein.
Ferner muß man noch beachten, daß bei Tage das Licht und bei Abend die
Lampe von links auf unsere Arbeit fällt.
Um das Auge vor Zug zu hüten, darf man sich während der Fahrt nicht
aus den beiden Wagenfenstern hinauslehnen.
1 Man soll den Kindern, wenn sie im Bett liegen, nichts von hinten zeigen,
* i denn die Kinder müssen dabei ihre Augen zu sehr verdrehen.
Wenn man abends noch nötig schnell etwas machen muß, ist es am besten,
c wenn man dazu eine Lampenglocke aus Milchglas nimmt, da eine solche das Licht
dämpft, das ist dabei ein angenehmes Gefühl.