Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1912 (1912)

Stallfüiterimg der Schweine. 
1. Kartoffeln sind gekocht und mit Spülicht, Molken oder Milch 
vermischt und zerkleinert zu füttern, die Körner durch Anquellen oder 
Kochen bezw. Schroten zur Fütterung vorzubereiten und die flüssigen 
Nahrungsmittel mit festeren, weniger nahrhafte mit nahrhafteren zu mengen. 
Bei jungen Schweinen hat sich auch Trockenfütterung neben Darreichung 
von Tränkwasser besser als Suppenfütterung bewährt; die Tiere speicheln 
das Futter besser ein und nutzen es besser aus. Junge wachsende Schweine, 
aber nur solche, erhalten zur Anregung der Kautätigkeit ganze Gerste. 
Gerstenschrot, Milch und Kartoffeln gehören zu dem besten Futter für 
Schweine; sie erzeugen erstklassige Ware, so daß trotz des hohen Preises 
der Gerste ihre Verfütterung an Schweine rätlich und einträglich ist. 
Mais und Reismehl gibt minderwertigen, weichen, öligen, Eicheln und 
Erbsen sehr fetten Speck, namentlich wenn all dies gegen das Ende der 
Mast verabreicht wird. 
2. Gekochtes Futter darf niemals zu heiß verfüttert werden; mar 
hat in dieser Beziehung besonders die Zuverlässigkeit der mit dem Füttern 
der Schweine beschäftigten Person genau zu prüfen. 
3. Die festgesetzten Futterzeiten halte man regelmäßig ein, reiche 
jedes Futter immer zur gehörigen Zeit und reinige vor dem Füttern stets 
den Futtertrog. 
4. Man verabfolge das Futter stets in einer Menge, welche die 
Schweine aufzuzehren im stände sind. Nötig ist namentlich eine gleich 
mäßige Fütterung, deren Quantum gegebenenfalls mit dem Alter steigt. 
5. Kaust man abgemagerte Schweine an, so vermeide man, gleich 
im Anfang eine zu stark und kräftig nährende Futterration zu geben; sie 
wird doch nicht genügend verwertet. 
6. Immer bleibt es rätlich, den Übergang von einer Fütterungsart 
zur andern allmählich und mit Vorsicht vorzunehmen. 
7. Eine von Zeit zu Zeit wiederholte geringe Gabe von Salz dürfte 
den Schweinen zuträglich sein, obgleich die Schweine das Salz weniger 
nötig haben als die pflanzenfressenden Haustiere. Zu viel schadet leicht. 
Pfeffer und Gewürz sind zu meiden. (Spülwasser!) 
8. Bisweilen kommt es vor, daß Schweine auch das beste Futter 
verschmähen. In diesem Falle ist ihr Gebiß daraus zu untersuchen, ob 
nicht vielleicht sog. Wolfszähne vorhanden sind, durch welche sie im Beißen 
des Futters gehindert werden; diese fehlerhaften Zähne müssen mit einer 
Zange abgekniffen werden. Ein Futterwechsel ist dann immer angezeigt. 
Man gibt den Tieren auch gelegentlich etwas Kohlenstaub in das Futter 
oder legt ihnen ein Stück Rasen, Erde oder Bauschutt in den Stall, an 
dem sie herumwühlen können. Vereinigung deutscher Schweinezüchter. 
Pflanz' einen Baum! und kannst Du auch nicht ahnen, 
Wer einst in seinem Schatten tanzt, 
Bedenke Mensch, es haben Deine Ahnen, 
Eh sie Dich kannten, auch für Dich gepflanzt. Bewer-Laubegast.
	        
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