Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1910 (1910)

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und Weinstock, selbst Fichte und Kiefer dem Befall der Spinnmilbl 
ausgesetzt. 
Die Spinnmilbe hat einen eiförmigen V 4 —V 2 mm langen Körpe 
der von acht langbeborsteten sechsgliedrigen Beinen getragen wird. A 
vorderen Körperende stehen die roten Augen und ragt der kegelförmi, 
Schnabel mit den stileltförmigen Mundwerkzeugen vor. (S. Abb.) A> 
dem Rücken stehen vier Längsreihen langer Borstenhaare. Der Körst 
der Tiere ist bald gelbrot, bald rotbraun oder olivgrün gefärbt. D 
ersten gelblichweißen Eier werden bereits in der 2. Hälfte Mai abg 
setzt. Bei trockener, heißer Witterung ist die Vermehrung eine sehr rasi 
und es folgen 4 bis 5 Generationen im Sommer aufeinander. Man find 
daher gewöhnlich alle Entwicklungsstadien, Eier, Larven und Geschlecht 
tiere zwischen den Gespinstfäden auf der Blattunterseile nebeneinander. 
Zu Beginn der kalten Jahreszeit begeben sich die befruchtet! 
Milbenweibchen zur Überwinterung an geschützte Stellen, zwischen Rindei 
ritzen oder unter das abgefallene Laub, um erst im Mai des nächst 
Jahres wieder hervorzukommen. 
Wenn anhaltend trockene Hitze die Vermehrungsfähigkeit dieser P 
rasiten überhaupt in hohem Maße steigert, so werden speziell in Hopfe! 
anlagen meist die jüngeren Pflanzen, deren Wurzeln noch nicht tief gem 
reichen, sowie Anlagen auf wasserdurchlässigem Sandboden sehr stark U 
der Spinnmilbe befallen. 
Die Bekämpfung in Hopfengärten ist, sobald der Milbenbest 
größeren Umfang angenommen hat, schwer durchzuführen, doch kann dc 
Bespritzen gegen die Unterseite der Blätter mit l^iger Tabakextraktlösm 
wie gegen Blattläuse, einmal oder allenfalls wiederholt, wenn frühzeitig oi, 
gewendet, einigen Erfolg haben, ohne aber eine radikale Abwehr zu sei 
Wichtiger sind folgende Vorbeugungsmaßregeln: 
Die Hopfenstangen sind jährlich nach der Ernte durch Durchzieh 
durch loderndes Feuer zu desinfizieren oder mit Petroleum, Karbolinen 
usw. zu behandeln oder wochenlang im Wasser liegen zu lassen, wodm 
die an den Stangen verborgenen Milben und deren Eier vernicht 
werden. Natürlich empfiehlt sich sehr, die Stangenkulturen durch Dr ah 
anlagen zu ersetzen, welche auch anderen Schädlingen weniger Unit 
schlupf bieten. ^ v 
In die Fremde weit hinaus Was dann auch dein Herz erlebt 
Kannstdu schönern Schatz nicht tragen, Einst im wirren Weltgetriebe, 
Als den Traum vom Elternhaus, Ewig segnend dich umschwebt: 
Als das Glück aus Kindertagen. Vatersorge, Mutterliebe. 
Die letzte Wanderausstellung der deutschen Landmrtschafts- 
Gesellschaft, Leipzig 1909, 
(Mit 7 Abbildungen.) 
Wenn Deutschlands Landwirtschaft unserer einheimischen in viel 
Beziehung voraus ist und wir mit Bewundernng und vielleicht auch N
	        
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