Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1910 (1910)

60 
denen drehbare Lochsterne angeordnet sind, die in durch kleine Pflugschare 
gezogene Furchen in entsprechenden Abständen Löcher erzeugen, in welche, 
die Saatkartosseln nachher hineingeworfen werden. Diese Maschinen hatten; 
insofern Nachteile, als bei frisch unterpflügtem Stalldünger oder auch bei 
Gründüngung leicht ein Verstopfen der in Frage kommenden Maschinen-^ 
teile eintrat. Ferner ist die Verwendung solcher Maschinen auf verwachsenen, 
Boden oder sogenannter Kleebrache nicht gut durchführbar. Diese Ubel- 
stände werden nach I. Bett & Co. Patentbureau, Berlin SW. 48, Fried 
richstraße 224, durch die vorliegende, unter Gebrauchsmusterschutz stehende, 
Maschine zur Bodenbearbeitung beim Kartosfelpflanzen beseitigt. 
Die Abbildung zeigt eine Maschine fertig zum Gebrauch. Die Vor 
züge der Maschine sind: 
Leichtzügigkeit (2 leichte Pferde); die denkbar größte Einfachheit, den» 
mit einem Hebel werden Vorschneider, Furchenglätter und Lochsterne zu 
gleich ausgehoben; die Maschine arbeitet unbedingt sicher und korrekt auch 
in vergrastem und verquecktem Boden sowie bei frisch untergepflügtem. 
Stall- und Gründünger; ein Zerbrechen oder Beschädigen in steinigem 
Boden ist ausgeschlossen, da der sederzahnartige Vorschneider ausweicht und 
der Furchenglätter infolge seiner abgerundeten Spitze übergleitet. 
Diese Maschine ist äußerst billig, so daß jeder kleine Besitzer in der 
Lage ist, sich dieses sehr praktische, unentbehrliche Gerät anzuschaffen. 
Halt in bestem Stand die Wege, 
Gut rentiert sich ihre Pflege, 
Verkehrst dann leicht von Hof zu Feld, 
Ersparst viel Zeit und die ist Geld. X. St. 
Ltachelbeerenpyramiden. 
Daß die Kultur des Beerenobstes unter Umständen recht lohnend« 
sein kann und ein schönes Stück Geld einbringt, das zeigen die Stachel-! 
und Johannisbeeranpflanzungen am Unterste in der Schweiz. Es wird be-. 
sonders auch der Anpflanzung großfrüchtiger Stachelbeeren größere Auf 
merksamkeit geschenkt und es weicht das dortige Kulturverfahren von den» 
allgemein üblichen ab. Beim Massenanbau wird sonst allgemein die Busch 
form angewendet. Es läßt sich nicht leugnen, daß diese Form manche» 
Nachteil hat. Bei dem gedrungenen Wuchs werden die Büsche leicht z» 
dicht, was der guten Entwicklung der Früchte hinderlich ist, auch die 
Ernte ist erschwert und die mit Früchten beladenen Äste legen sich auf de» 
Boden, wodurch die Früchte beschmutzt werden. Man wird einwenden, es 
könne ja durch gründliches Auslichten und Aufbinden der Äste geholfe« 
werden. Es ist ja richtig, aber diese Arbeiten sind umständlich und das 
starke Auslichten der Büsche schmälert den Ertrag. 
In der „Schweiz, landw. Zeitung" wird für die Erziehung der 
Stachelbeeren in Pyramidenform eingetreten. Die Stöcke sind viel lichter, 
die Sonne hat besser Zutritt, die Früchte werden größer, färben sich schö 
ner, werden gleichmäßig reif und die Ernte ist leichter auszuführen. D«
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.