Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1910 (1910)

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itgend liefe Löcher gestochen, in welche die Pflanzwurzel vorsichtig herab 
gelassen wird, damit sie. sich nicht krümmt und wird dann von alleil 
Weilen der Boden gehörig angedrückt. Bei dieser Pflanzmethode kommt 
11 freilich die Pflanze um den Vorteil, tu gelockerten durchgemischten Boden 
lzu gelangen. Wenn jedoch ein Umpflügen des Bodens vorangehen würde, 
könnte sie rückhaltlos empfohlen werden. 
)< Will man in regelmäßigen Reihen pflanzen, so tut man es nach 
Heiner Schnur, die man auf die gewünschte Pflanzenentfernung mit Farbe 
iwder sonstwie bezeichnet. Diese 
z! Schnur spannt man auf dem 
Rande der Fläche und bezeichnet 
)knach derselben die Stellen, die be 
ilpflanzt werden sollen, mit Holz- 
Wflöcken oder durch Einhacken mit 
e-Rodehaue im Boden. Dann wird 
tdie Schnur um eine Reihendistanz 
weiter gespannt uub so die Arbeit 
eistets wiederholt, 
ei Bei strenger Beobachtung 
üdieser Ratschläge ist der Erfolg, 
wenn man gute Pflanzen kaufte 
emnd das Wetter nicht äußerst Hügelpflanzung in feuchtem Boden, 
^ungünstig ist, sicher. 
Die eingegangenen Pflanzen werden in nächsten Jahren „ausgebessert", 
erd. h. mit neuen ersetzt. 
•ft Auf 1 ha (l 3 / 4 Joch) werden 5000 bis 10.000 Pflanzen ausgepflanzt, 
)iiim Verbände 1X2 bis 1 X 1 m. 
u Man verwendet gewöhnlich: Laubholz ein- und mehrjährig bis 
eil V 2 m Höhe, Rotfichte 2- bis 4jährig, Weißkiefer 1- bis 2jährig, Lärche 
lz2- bis 4jährig. K. und K. Forstmeister Rudolf Hacker, Besitzer 
der Waldbaumschulen in Königgrätz, Böhmen. 
Behandlung frischer Wunden. 
Bei der Tätigkeit in Feld und Garten und im Hause zieht man sich sehr 
Häufig kleinere Verletzungen zu, und da dieselben unter Umständen den Anfang 
Zu einer schweren Krankheit, ja zur tödlichen Blutvergiftung geben können, 
Ist es notwendig, eine gewisse Vorsicht bei der Behandlung walten zu lassen, 
i Man merke sich ein für allemal, daß man an frischblutenden Wun- 
ffden und auch an solchen, die nicht bluten, möglichst wenig machen soll. 
Selbst das so sehr beliebte Auswaschen hat seinen Nachteil, da Schmutz- 
teilchen häufig erst durch das Waschen in die Wunde hineingebracht wer 
den. Auch das Bedecken der frischen Wunden mit Umschlägen von Karbol- 
vasser ist schlecht, denn das Karbolwasser verätzt die Teile der Wunde und 
»^verhindert eine gute, glatte Heilung. 
Bei größeren Wunden bedecke man dieselben mit reiner Verbands- 
chaze, nicht aber mit dem im Haushalte so sehr beliebten alten Leinen,
	        
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