Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1910 (1910)

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Möge daher im Interesse der gesamten Menschheit sowie des Milch 
viehhälters selbst Sorge getragen werden, daß er nur gesundes Melkwä 
vieh einstellt und alle jene Mittel anwendet, welche sein Melkvieh gesui» 
erhalten und einwandfreie, tadellose Milch gewinnen helfen. |:uni 
Wilhelm Hochegger, pfli 
(gr 
Gesundes Vieh und gutes Futter 
Gesunde Milch und gute Butter. wü 
mi' 
Ratschläge bei Anlegen von Waldungen durch Pflanzung. 
(Mit 3 Abbildungen.) 
A. Bei der Wahl der Holzart 
richte man sich im großen und ganzen vor allem nach den in der Uu 
gebung wachsenden und am besten gedeihenden Holzarten und überlege, osch- 
die gegebenen Bodenverhältnisse ähnlich wie jene der Umgebung sind. lei. 
Die Fichte wird heute der Kiefer, überall wo es angeht, vorgi 
zogen, so daß die Kiefer nur noch auf sehr mageren, sandigen Böde nie 
der Tiefebene, wo die Fichte nicht gedeiht, gepflanzt wird. Auf magere! 
Boden mische man sie mit Kiefer oder Weymouthskiefer. — Die Fichsale 
verlangt feuchteren und nahrhafteren, die Kiefer begnügt sich mit IrockeneiJr 
und magerem Boden. Die wahre Heimat der Fichte sind Berge und Boi 
berge, dagegen ist die Kiefer in der Ebene heimisch. Die Fichte verträ 
genug Schatten und kann deswegen auch zur Unterpflanzung unter lich 
Holzarten verwendet werden, die Kiefer verlangt volles Licht. feil 
Die Lärche Pflanze man niemals rein, sondern mische sie deEr 
anderen Holzarten bis zu 20% zu. Wo reine Lärchenjugenden vorkommeiwi 
hacke man sie scharf durch (durchforste) und unterpflanze sie mit Fichlist 
Tanne oder überhaupt mit einer schattenertragenden Holzart. Die Lärcl 
soll, da sie sehr lichtbedürftig ist, nicht in Schatten und nicht in ältere Au 
besserungen gepflanzt werden. Auf magerem Boden mische man sie mit Kiefeser 
In mehr feuchten Lagen gedeiht sie schlecht. Sie ist ein Gebirgsbaum. dir 
Die Esche verlangt guten, feuchten (aber durchaus nicht nassemn 
Boden und liefert hier sehr hohe Erträge. Sie ist auf Bachufern uslS 
der Erle wegen ihres wertvollen Holzes vorzuziehen und wird daher bbie 
Schwarzerle nur auf nassen, moorigen Böden, die anderen HolzartIr 
nicht zusagen, gepflanzt. Rt 
Die Eiche verlangt tiefgründigen Boden. In höheren Gebirgen g 
deiht sie nicht; auch nicht auf nassen Böden. fet 
Die Birke gehört zu jenen Holzarten, welche sich allen Verhältnisssie 
anzupassen geeignet sind. Sie verträgt Dürre, Feuchtigkeit, hohe und ti( 
Lage und auch mageren Boden und leidet nicht durch Insekten und Wi! 
Kiefer, gestummelte Eiche, Akazie, Birke und Weißerle begnügen sdw 
mit mageren, trockenen Böden, darum werden diese Holzarten auf stob, 
trockenen oder herabgekommenen Böden auch nur als Vorbau gepflar 
um dann in ihrem Schutze gewöhnlich die Fichte heranzuziehen. gri
	        
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