Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1909 (1909)

Eine sehr wertvolle Einrichtung für jeden Geflügelstall ist ein selbst 
tätiger Stallöffner und es muß das Fehlen einer solchen Vorrichtung in 
den meisten Stallungen auf Grund der großen praktischen Vorteile nur 
ungemein verwundern. 
Unsere Hühner richten sich bekanntlich mit ihrem Schlafengehen und 
Aufstehen nach der Sonne und müssen leider in den meisten Fällen so 
lange in ihren Stallungen eingesperrt bleiben, bis irgend 
jemand vom Personal ihnen die Tür öffnet. Dadurch geht 
dem Geflügel nicht nur sehr viel, sondern auch die aller 
beste Zeit für die Nahrungssuche verloren, nachdem be 
sonders in den ersten Morgenstunden Tausende und aber 
Tausende kleine Lebewesen den Erdboden bevölkern, welche 
sich später in die verschiedenen Schlupfwinkel zurückziehen. 
Durch Anbringung eines selbsttätigen StaUöstners ist 
dem Geflügel das frühzeitige Hinauskommen ins Freie 
und das Aufsuchen dieser Nahrung ermöglicht. Als ein 
sehr zweckmäßig geeigneter Türöffner muß der von uns 
abgebildete, von FranzZimmer, Wien IY/1, Wienstraße 21, 
geführte bezeichnet werden, welcher an dem Schiebe- Stalltürselbstöffner, 
türchen einen Futtertrog besitzt. Das auf Rollen lausende 
Gewicht ist nun der des abends einzufüllenden Futtermenge angepaßt, so 
daß, wenn die Tiere beim Morgengrauen den Trog leeren, die Tür von 
selbst in die Höhe geht und so dem Geflügel den Ansgang freigibt. 
Eine praktische Trinkvorrichtuug, wie eine solche leicht selbst ange 
fertigt werden kann, ist weiter besonders im Sommer eine sehr wichtige 
Einrichtung für unser Geflügel, um demselben jederzeit 
gutes, reines Wasser zur Verfügung zu stellen. 
Dieselbe besteht, wie die dem „Lehrmeister im Garten- 
und Kleintierhof", Wien IV, Apfelgasse 6, zu verdankende 
Abbildung zeigt, außer dem Holzgestell aus einer Flasche, 
einem Saugnapf und zwei ungleichweiten Ringen aus Draht 
oder Bandeisen. Die mit Wasser gefüllte 
Flasche wird unter Zuhalten mit dem 
Daumen in das ebenfalls mit Wasser ge 
füllte Saufgesäß derart gestürzt, daß die 
Öffnung etwas unter den Wasserspiegel 
reicht. Das Wasser wird aus der Flasche 
erst dann austreten, wenn infolge Trin 
kens des Geflügels der Wasserspiegel bis 
unter die Mündung der Flasche sinkt, u. zw. 
stets nur in dem Maße, als dasselbe weg 
getrunken wird, beziehungsweise verdunstet. 
Auf diese Art wird ungemein einfach 
und zweckmäßig dem Geflügel Gelegenheit 
zum Trinken gegeben und soll es uns freuen, 
nunniehr recht häufig solche automatische Trinkvorrichtungen auch bei uns 
eingeführt zu sehen. vr. A. M. G. 
Autom. Selbsttränke. 
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