Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1909 (1909)

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>bas beste Beispiel und im eigenen Kronlande Oberösterreich gibt uns der 
'Verband der Simmentaler Rindviehzüchter im polit. Bezirke Schärding 
Wen besten Beweis von der Durchführungsmöglichkeit genannter Arbeiten. 
)i Wie ganz anders wird es mit der Aufzucht der jungen Tiere wer- 
Iben, wenn die Söhne unserer Landwirte diese Arbeit selbst übernehmen. 
SHier wird das Sprichwort zur Geltung kommen: „Das Auge des Herrn 
fördert das Gedeihen der Tiere". Die Führung der Zuchtbücher wird nicht 
nur zum dringenden Bedürfnis werden, sondern den Besitzer die reinste 
Freude gewähren, ersieht er doch beim Durchblättern derselben nach Jahren, 
welche Erfolge er durch seine züchterische Arbeit geschaffen hat. 
Der junge Landwirt hat seine theoretischen viehzüchterischen Kennt 
nisse zu erweitern. Dies kann er zwar teilweise dlirch das Lesen einschlä 
giger Bücher erreichen, immerhin ist es zu empfehlen, sich die erforderlichen 
theoretischen Kenntnisse in einer Ackerbau- oder Winterschule zu erwerben. 
Wäre dem jungen Landwirte die Möglichkeit nicht geboten, genannte An 
stalten zu besuchen, so sende der Landwirt seine Söhne, wie es so viele ja auch 
bei ihren Töchtern schon getan, zum Besuche der Melker- sowie der überaus 
Nützlichen Tierzuchtkurse, der bleibende Erfolg wird nicht ausbleiben. 
Landwirte, nehmt den Mahnruf nicht übel: „Erziehet eure Söhne 
>zu tüchtigen Viehzüchtern!" - - ■ Wilhelm Hochegger. 
O, wie glücklich ist der Mann, 
Der, wenn voll die Halme schwanken 
"Und der Schnitt beginnen kann, 
Keinem Menschen braucht zu danken. 
Ernte. 
Aufrecht sammelt er und stolz, 
Er, der Freie, Weltentsernte, 
Was der Fluch des andern Golds 
Nie berührt: Das Gold der Ernte. 
i „Welserstangen." 
r (Mit 2 Abbildungen.) 
Hinsichtlich der Anzahl der stehenden Ertragsobstbäume steht Ober 
lösterreich an der Spitze sämtlicher österreichischen Länder. Diesen ausge 
dehnten Obstbau dürfte das Land seinen seit altersher bestehenden Bauern 
baumschulen zu danken haben. Diese Baumschulen haben aber nicht nur 
auf den oö. Obstbau, sondern auch auf jenen der benachbarten Länder 
einen großen Einfluß ausgeübt, welcher noch bis auf die jetzige Zeit fort 
dauert. Das Pflanzmaterial dieser Baumschulen geht nicht nur in alle 
Länder Österreichs, sondern auch nach Deutschland. Selbst in dem an Baum 
schulen reichen Sachsen konnte der nö. Landes-Obstbauinspektor I. Lösch- 
nig, dessen interessanten Ausführungen in seinem sehr empfehlenswerten 
„Der Obstzüchter" wir im nachfolgenden größtenteils folgen, vor einigen 
Jahren das Pflanzmaterial aus den oö. Bauernbaumschulen beobachten. 
Von diesen hervorragenden bäuerlichen Baumschulen, wie sie haupt 
sächlich in unserem Jnnviertel zu finden sind, sehr wohl zu unterscheiden 
ist die Zucht der „Welserstangen", welche „Baumschinderei" leider, und 
zwar nicht zur Förderung unseres heutigen Obstbaues, hauptsächlich in 
der Umgebung von Wels, noch in großem Umfange zu finden ist.
	        
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