Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1905 (1905)

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nach dem Mittelgange zu gibt. Das Einschneiden von Riefen oder die Ver 
wendung geriefter Platten ist jedoch nicht zweckmäßig, weil dadurch nur die 
Reinlichkeit erschwert wird. 
Die Anlage hölzerner Fußböden ist nur dann zu empfehlen, wenn 
der darunter befindliche Cementboden sehr glatt ist und ein sehr starkes 
Gefälle hat. Das Holz wird von der Jauche durchdrungen, diese zersetzt sich 
und verpestet die Luft, aber auch der Unterboden ist immer naß und un 
rein, man hat also, abgesehen von den größeren Kosten, zwei stinkende Fuß 
böden an Stelle eines reinlichen. 
Dagegen empfiehlt es sich, um den Schweinen ein wärmeres Lager zu 
verschaffen, in der höchstgelegenen, daher trockensten Ecke der Bucht auf dem 
Steinfußboden eine genügend große Pritsche von gehobelten Brettern her 
zustellen, welche man der Zufammenhaltung der Streu zweckmäßig mit einem 
niederen Rande einfaßt. Die Schweine gewöhnen sich bald daran, dieses 
Lager stets zu benutzen und auch rein zu halten. 
Eine wesentliche Verbesserung bei Einrichtung der Schweineställe sind 
auch die eisernen Schweinetröge, welche, was Haltbarkeit und Reinlichkeit 
anbetrifft, die Holztröge übertreffen. Dieselben können entweder feststehend 
oder, wie die der Firma H. Gaebel, Berlin-Schöneberg z. B., transportabel 
sein. Die sehr praktische Einrichtung dieser letzteren, die auch unsere Abbil 
dungen zeigt, hat ihre Einführung in verschiedenen deutschen Schlachthöfen 
zur Folge gehabt; die Beweglichkeit dieser schmiedeeisernen, verzinkten Tröge 
erleichtert sehr die Reinigung und eventuell nothwendige Desinfection, ebenso 
wie die schmiedeeisernen Buchtenwände derselben Firma. 
Von großer Bedeutung für die gesunde Entwicklung der Thiere sind 
endlich die Laufhöfe in unmittelbarer Nähe der Stallungen; die Schweine 
können sich da regelmäßig im Freien bewegen, frische unverdorbene Luft athmen, 
sich sonnen und in der Erde wühlen; auch das Reiben an Pfosten und 
Wänden ist zur Beförderung eines lebhafteren Blutumlaufes äußerst dien 
lich. Der Schweinehof soll wenigstens zweimal so groß als der Stallraum 
mit fester Umfassung angelegt werden; die Sohle des Hofes ist mit großen 
Feldsteinen gut zu pflastern und an der tiefsten Stelle ein un gepflasterter 
Raum zum Wühlen den Schweinen preiszugeben. Befindet sich in der Nähe 
des Stalles ein Bach oder ein Teich mit gutem Wasser, so empfiehlt es sich, 
ein Stück desselben in den Hof hineinzuziehen, damit die Thiere auch Ge 
legenheit zum Baden haben. —1—.
	        
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