Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1902 (1902)

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Naiv. Vater (im Restaurant): „Kärtchen, sieh einmal nach, ob das Billard be 
setzt ist!'' — Kärtchen (zurückkommend): „Nein, Vater, es sitzt kein Mensch drauf!" 
Begreifliche Entrüstung. „Ach, Fräulein Paula, wenn wir nicht hier im 
schwankenden Boote wären, wie würde ich Sie abküssen." — „Mein Herr! Diese 
Kühnheit! Steuern Sie sofort ans Ufer!" 
Bildung macht frei. „Nun, guter Freund, wo ist denn Ihre ganze Schweine- 
und Rinderzucht geblieben?" — „Ja, wissend, die Schweine hat mir mein Sohn weg 
studiert und für die Rinder lernt meine Tochter jetzt Clavierspielen." 
Aus dem Museum in Otterbach. Oberbauer: „Was sind denn Mumien?" — 
Unterbauer: „Mumien sind eingemachte Menschen." 
Seine Anregung. Dame: „Also Sie wollen längere Zeit hier in unserem 
Städtchen bleiben? Ob Sie das aushalten, werden — viel geistige Anregung finden Sie 
hier nicht —" — Herr: „Na, man wird doch noch gutes Bier und Wein antreffen?" 
Der neue Gast. „Warum sitzt der liebenswürdige Gastgeber eigentlich den ganzen 
Abend auf demselben Fleck aus dem Sofa?" — Familienfreund (leise): „Er muß das 
Loch im Sostl verdecken." 
Genauer Bescheid. Fahrgast: „He! Kutscher! Durchs Wagendach läuft ja gewaltig 
viel Wasser. Ist denn das immer so?" — Fiaker: „Na, Euer Gnaden, nur wenn's regnet!'' 
Stimmt. Lehrer: „Eine Henne hat die Eigenschaft, sechshundert Eier zu legen, 
und die Zahl bringt sie in etwa fünf Jahren zustande. Was wird dann wohl mit ihr?" 
— Schüler: „Dann wird sie im Restaurant als junges Huhn verkauft!" 
Leise Nachhilfe. Principal: „Ich wollte Sie nach etwas fragen, Herr Meier, 
kann mich aber durchaus nicht besinnen ..." — Gehilfe: „Wollten Sie sich vielleicht 
bei mir erkundigen, ob mir mit einer Zulage gedient wäre?" 
Zarter Wink. Einjähriger: „Sammeln Sie etwa abgeschnittene Cigarrenspitzen, 
Herr Unterofficier?" — Unterofficier: „Jawohl; das übrige kann aber auch noch 
daran sein." 
Anstandsregel. Erzieherin: „Der Anstand gebietet, daß, wenn ein Mann ins 
Zimmer kommt, man sich vom Sitze erhebt." — Schülerin: „Und wenn kein Mann 
kommt, dann bleibt man sitzen, nicht wahr?" 
Abgeblitzt. Höhere Tochter: „Ist es wahr, Herr Professor, daß Ihr Herr Vater 
Gänsehirt gewesen ist?" — Professor: „Ja freilich, ich muß ja auch Gänse hüten " 
Im Eisenbahnwaggon. Herr: „Ist Ihnen der Tabakrauch unangenehm, meine 
Damen?" — Die drei Damen (wie aus einem Munde): „Ja, mein Herr!" — Herr 
(streicht sich ein Zündholz an): „In diesem Falle müssend umsteigen; ich rauch'." 
Eine Creditfrage. „Sie, Frau, wie kommt es, daß die Milch in letzter Zeit 
einen so wässerigen Geschmack hat?" — „Ja, wissen S', gnä' Frau, die Kühe hab'n 
jetzt ein anderes Futter . . . und dann ist auch die Milch vom vorigen Monat noch 
nicht bezahlt!" 
In der Jnstructionsstnnde. Unterofficier: „Der Soldat hat zwei Paar Stiefel, 
wovon — ? Müller!" — Einjähriger Müller:.,Von Rindsleder!" — Unterofficier: „Ach, was 
die Herren Einjährigen immer gelehrt sein wollen und können die einfachsten Fragen 
nicht beantworten; diese sollte lauten: wovon das eine Paar immer gewichst sein muß!" 
Ein discreter Diener. Herr: „Haben Sie den Brief, den ich Ihnen gegeben, 
zur Post getragen?" — Diener: „Jawohl, gnädiger Herr!" — Herr: „Haben Sie denn 
nicht bemerkt, daß ich vergessen habe die Adresse darauf zu schreiben?" — Diener: „Das 
habe ich wohl bemerkt, aber ich dachte, der gnädige Herr wolle nicht, daß ich wisse, an 
wen er schreibt." 
Der geplagte Ehemann. A.: „Kennen Sie schon meine Frau?" — B.: „Ich 
habe nicht das Vergnügen." — A.: „Ein Vergnügen ist's auch nicht!" 
Aus der Chemiestunde. Lehrer: „Was geschieht mit Gold, wenn man es an der 
freien Luft liegen läßt?" — Schüler (nach langem Nachdenken): „Es wird gestohlen!" ' 
Steinfrüchte. Lehrer: „Welche Früchte nennt man Steinfrüchte?" — Schüler: 
„Solche, die man mit den Steinen herunterwerfen muß."
	        
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