Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1902 (1902)

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dabei aber auch bedacht sein, einem Centralverbande von Butter-Verkaufs 
genossenschaften sich anzuschließen, wodurch die Geschäfte ausgedehnter betrieben 
und mannigfache Absatzquellen erschlossen werden können. Ein nachahmens 
wertes Beispiel haben wir ja in der Central-Theebntter-Berkaufsgenossenschaft 
Schärding, welche Mitte Juni 1901 aus einer Vereinigung von acht Butter- 
Verkaufsgenossenschaften mit 416 Mitgliedern bestand, während bei der 
Gründung der Central-Verkaufsgenossenschaft nur sechs Genossenschaften mit 
244 Mitgliedern waren, ein Beweis, daß viele Landwirte den großen Nutzen 
einer solchen genossenschaftlichen Vereinigung würdigen lernten. Mögen diesen 
Beispielen noch viele andere folgen, die Einigkeit unter den Landwirten 
immer mehr Umsichgreifen und in jedem Bezirke Oberösterreichs zur besseren 
Verwertung der Milch, respective Butter, eine Butter-Berkaufsgenossenschaft 
gegründet werden! Wilhelm Hochegger. 
Ueber das Verpflanzen. 
Der größte Fehler, der bei der Anzucht des Pflanzenmaterials gemacht 
wird, ist die zu dichte Aussaat in den Pflanzbeeten. Die Pflanzen beschatten 
sich gegenseitig und wachsen deshalb zu geil; nur die Randpflanzen bleiben 
dann kräftig und brauchbar. Die Reihenentfernung in den Pflanzbeeten muß 
etwa 12 bis 15 Centimeter betragen. In der Reihe dürfen die Kerne nicht 
zu dicht zu liegen kommen, weil bei gutem Saatgut schon aus jedem Kerne 
mehrere Pflanzen sich entwickeln können. Beobachtet man diese Maßregeln, 
so wird man auch Pflanzen erzielen, die rechtzeitig soweit entwickelt sind, 
daß die Wurzel zur Zeit des Bepflanzens die Stärke eines Federkiels hat. 
Freilich braucht man bei dieser zweckmäßigen Art der Anlage von Pflanz 
beeten auch eine nicht unerhebliche Fläche. 
Den ausgezogenen Pflänzchen ist die anhaftende Erde soviel wie möglich 
zu belassen, weil dadurch das Anwachsen auf dem Felde sehr gefördert wird. 
Mit dem Abschütteln der Muttererde reißen gleichzeitig die feinen Wurzeln 
ab, denen hauptsächlich die Ernährung der Pflanze obliegt. 
Wenn man es so einrichten kann, daß die ausgezogenen Pflanzen 
möglich bald wieder in die Erde kommen, so ist das am besten. Aus der 
Erde in die Erde! Sollten die jungen Pflanzen zuviel Blattmasse haben, 
was namentlich bei Kohlrübenpflanzen oft vorkommt, so muß man einen 
Theil davon durch Abdrehen mit den Händen beseitigen; das sogenannte 
Herzblatt darf aber dabei nicht verletzt werden. 
Bei dem Einsetzen der Pflanzlinge ist darauf zu sehen, daß der untere 
Theil der Wurzel nicht hohl steht, an diesen ist das Erdreich anzudrücken 
und nicht an den Kopf der Wurzel. 
Trächtigkeits- und Srntekalender für Hausthiere. 
(Mit Abbildung.) 
Eigentlich könnte eine eigene Beschreibung dieses nützlichen und — 
ewigen Kalenders in Wegfall kommen; unsere Abbildung zeigt deutlich dessen 
praktische Einrichtung.
	        
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