Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1901 (1901)

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Bequem. Kellnerin: „Der Herr Hauptmann schickt's Bier zurück, weil a Flieg'n 
drin schwimmt!" — Wirt: „No, no, der hätt' sich auch nit die Finger verkühlt, 
wenn er's selbst raus'zogen hätt'!" 
? 
Mit a dem Landwirt eine Einnahme lacht, 
Mit i ist's die Seele der Landwirtschaft, 
Mit o es des Durstes Qualen wegschafft. —mm. 
Wias kummt. 
Da Hans hat sei'm Dirndl a' Ketterl mit'bracht, 
Und wia er ihr's umhängt, hat 's Herzerl ihr g'lacht. 
„Schau," sagt er, „'s is golden g'rad' wia Deine Haar', 
Und g'rad' wia Dei Liab', so is's echt und is's wahr!" 
Als alte Leut' sitzen s' iatzt wiada bei'nand', 
Z'ruck denkt s' und hat 's Ketterl dabei in da Hand. 
„Schau," sagt s', „'s war bloß silbern; 's*ganz Gold is davo'; 
Da hast D' mi' halt o'gschmiert; i' merk's iatzta scho'!" 
Und wia s' all' Zwoa lacha, da sagt da alt' Hans: 
„Ja, ja, mit da Zeit schwind't da unechte Glanz! 
Auf Dei'm Kopf is iatzt aa' ganz silbern dös G'flecht; 
Dös Dirnderl, dös gold'ne, war aa' net ganz echt!" 
Höflich. Wurstmann: „Heiße Würstel!" — Student (seine Mütze ziehend und 
sich höflich verbeugend): „Heiße Schulze." 
Reelle Liebe. Köchin: „Ist das Deine Liebe und Treue?" — Soldat: „Deine 
Schuld! Ich habe vier volle-Wochen gewartet, ohne von Dir ein Lebensmittelzeichen 
zu erhalten." 
Das bessere Theil. Weinhändler: „Na, wie schmeckt Ihnen der St. Julien? 
Den sollten Sie sich zulegen; für Ihr Magenleiden wäre so ein Tränkchen famos." — 
Gast: „Ach nein, da ziehe ich mein Magenleiden doch vor." 
Rasches Avancement. „Der Banquier Goldreich hat doch ein fabelhaftes Glück; 
sein jüngster Sohn ist schon Lieutenant, seine jüngste Tochter aber sogar — Generalin." 
Falsch verstanden. Unterofficier: „Wenn der Soldat in einem öffentlichen Local 
mit jemand Scandal kriegt, so trinkt er sein Getränk aus und entfernt sich." Zu einem 
Soldaten: „Nun, Schneppe, was thun Sie in diesem Falle?" — Soldat: „Ich trinke 
sein Getränk aus und entferne mich." 
In der Apotheke. Knabe: „Wanzenpulver." — Apotheker: „Für wie viel"?" — 
Knabe: „Na, a Paar hundert werden's wohl sein." 
Zur Auswahl. Buchbinder (Kalender verkaufend): „Also, lieber Freund, wählt 
Euch nur einen aus; in dem hier sind mehr Feiertage, in dem anderen ist schöneres Wetter!" 
Bor Gericht. Richter: „Können Sie beschwören, daß das Ihre Handschrift ist?" 
— Geklagter: „Na, dös kann i net!" — Richter: „Dann können Sie also beschwören, 
daß es nicht Ihre Handschrift ist?" — Geklagter: Na, dös kann i a net!" — Richter: 
„Wollen Sie das Gericht zum Besten halten?" — Geklagter: „Na, Herr Richter, i 
kenn' doch meine Handschrift selber net, i kann ja net schreib'n!" 
Zu Weihnachten. Vater: „Also das ist der Wunschzettel, den Du für Dich und 
Klärchen gemacht hast. Ein Schlitten, eine Trommel, Bleisoldaten, ein Schaukelpferd, 
Schlittschuhe, ein Gewehr und eine Puppe. Aber Karlchen, der Wunschzettel ist viel 
zu lang, da mußt Du schon etwas streichen." — Karlchen: „Na, dann laß Klärchens 
Puppe weg." 
Flitterwochen. „Mein Kind, Du hast die Suppe versalzen!" — „Das habe ich eigens 
gethan, damit Du siehst, wie ich Dich liebe." 
Nachhaltige Wirkung. Gerichtsvorsitzender (zum Zeugen): „Sind Sie vorbestraft?" 
— Zeuge: „Jawohl, vor 20 Jahren für Baden an verbotener Stelle." — Vorsitzer: 
„Und dann?" — Zeuge: „Dann habe ich nicht mehr gebadet!"
	        
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