Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1901 (1901)

Tödlich und nicht tödlich. Richter: „Was halten Sie von den Wunden des 
Patienten?" — Gerichtsarzt: „Zwei derselben sind unbedingt tödlich, die dritte kann 
jedoch bei der nöthigen Schonung in einigen Wochen schon geheilt sein." 
Die Hauptsache 
(Aus einer landwirtschaftlichen Versammlung.) 
„Meine Herrn! Ich bitt’ ums Wort!" 
Kreischt vum Quetsche-Hof d'r Flinn, 
— „'s is net viel: nor eine Mahnung, 
Weil mer g'rad' beisamme' sin'. 
Mei' zwää Vorredner, die han schun, 
Was zu sage waar, gesaa't; 
D'r Eh' sagt, 'sa Ackre wär' das Wichtigst', 
Der saat, 's Vornehmst' wär' die Saat. 
Awer eens Han se vergess': 
Die Hauptsach' bleibt's zu jeder Frischt, 
Drum will ich's ans Herz Euch lege: 
Das is: Mischt! un Mischt! un Mischt! 
Viel gelehrte Sache' han se 
Schon uns Baure uffgetischt, 
Awer ich saa' gar nix ann'res 
Aß wie: Mischt! un Mischt! un Mischt! 
Darum alles, was i ch hergeb', 
Wann von Landwertschaft mer spricht, 
All mei' Redde, all mei' Denke' 
Das is: Mischt! un Mischt! un Mischt!" 
Schwerer Verdienst. „Du, Spund, höre mal, gestern hab' ich mein erstes Geld 
selbst verdient." — „So, womit denn?" — „Ich Habs gestern alte Weinflaschen verkauft." 
Unschuldige Opfersau. Bäuerin: „Grad' hab' ich d'Sau g'schlacht', weil mer' 
heut' 25 Jahr' miteinand' verheirat sin'." — Bauer: „Bist denn verrückt? Was kann 
denn dös arme Viech d'für?" 
Darum auch. „Aber Jockel, wo hast denn Deini Aug'n g'habt — a so a 
Schindluada z'kauf'n!" — „Da hast schon grad recht, daß d' Kuah nix taugt — aber 
sie hat halt selm nämlichen Blick wie mein' selige Alte!" 
Ein Diplomat. 
Im Katechismus steht's geschrieben: 
Der Mensch soll seine Feinde lieben; 
Den ärgsten meiner Feinde wohl 
Lieb' ich deshalb: den Alkohol! 
Abgeführt. Vetter (Student): „Nun, mein liebes Cousinchen, Du lernst ja auch 
Latein; weißt Du denn schon, wie viel Geschlechter die lateinische Grammatik kennt?" 
— Gymnasiastin: „Drei! Das weibliche, das sächliche und das nebensächliche, früher 
männliches genannt." 
Auf der Brautschau. Heiratscandidat (zur Frau des Hauses): „Madame, mein 
Compliment! So gut habe ich schon lange nicht gegessen." — Der kleine Fritz: „Wir 
auch nicht!" 
Ihre Auffassung. Hausfrau: „Marie, soeben saß ja in der Küche ein anderer 
Soldat?" — Köchin: „Aber gnädige Frau sagten mir doch erst vorige Woche, ich solle 
mehr Abwechslung in die Küche bringen!" 
Benützte Gelegenheit. Junger Ehemann: „Käthchen, Du bist das Licht im 
Dunkel meines Daseins." — Junge Frau: „Dann mußt Du mich aber auch gehörig 
putzen!" 
Und wirst es ewig bleiben. „Wirst Du mich auch immer lieben, Emil?" — 
„Das schwöre ich Dir, Du bist meine Braut und wirst es ewig bleiben!" 
Aus einem Schüleranfsatz. „ aber nicht nur nützlich sein, sondern auch 
schaden thut der Hund, und zwar durch die Wuth, das Hosenzerreißen und die 
Hundesteuer." 
Höchster Optimismus. Student (in der Kneipe zu seinen Commilitonen): „Wer 
kann mir denn zwanzig Mark borgen? . . . Aber schreit nicht alle so durcheinander." 
Begreiflich. „Ich war dreimal verheiratet." — „Sie sehen auch sehr 
leidend aus." 
Militärisches Compliment. Lieutenant: „Gnädigste, glaube, an Ihrer Wiege 
waren Grazien sectionsweise aufmarschiert!"
	        
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