Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1901 (1901)

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Hefe als Vertilgungsmittel für Ameisen. Ameisen werden in Wohnräumen 
und Speisekammern öfter durch ihr massenhaftes Auftreten lästig und spotten aller Ver 
tilgungsversuche. Als ein sehr gutes Mittel, die Zahl dieser lästigen Besucher zu ver 
mindern oder selbe ganz zu vertreiben, wird ein Gemisch von Honig oder Sirup oder 
aufgelöstem Zucker mit etwas Hefe empfohlen. Stellt man einige Portionen dieser 
Mischung den Ameisen auf ihren Weg, so fallen selbe gierig über diese willkommene 
Speise her, angelockt durch die Süße, und infolge der schädlichen Wirkungen, welche die 
Hefe auf ihren Organismus ausüben soll, geht die überwiegende Zahl schon beim ersten 
Versuche zugrunde; Hefe ist Gift für die Ameisen, und schließlich meiden dieselben diesen 
gefährlichen Ort. 
Kitt für Petroleumlampen, der viel besser ist als der hiezu gewöhnlich 
empfohlene Alaun, ist Gips, mit fein zerdrücktem Knoblauch und etwas Wasser zu einem 
nicht zu festen Brei gemengt. Vor dem Festkitten muß das gelockerte Petroleumgefäß 
von allen anhaftenden Unreinigkeiten, sowie dem alten Kitt gereinigt werden. Die über 
flüssige Kittmasse ist noch in feuchtem Zustande zu entfernen, weil dies, wenn sie einmal 
trocken geworden, sehr schwer möglich ist. Auf diese Weise verkittete Lampen halten 
besser als vorher. 
Kitt für Messerklingen. Wenn eine Messerklinge in der Schale losgegangen ist, 
so kann man sie dadurch wieder fest einkitten, indem man das Loch des Handgriffes mit 
seingestoßenem Colophonium und Kreide füllt und die heißgemachte Klinge hineinsteckt. 
Wie man das Leder von Stiefeln und Schuhen wasserdicht macht. Eine un 
durchlässige, warme Fußbekleidung wird im Winter gewiß von jedem als eine Wohl 
that betrachtet. Das beste Mittel, um Stiefel und Schuhe nicht nur recht geschmeidig, 
sondern auch wasserdicht zu machen, ist das Einschmieren derselben mit Schweineschmalz; 
es ist bedeutend besser als Fischthran, wodurch, abgesehen von seinem höchst unan 
genehmen Gerüche, das Leder nach dem Trocknen erst recht brüchig wird. Das Schweine 
schmalz muß in geschmolzenem Zustande aufgetragen werden, doch darf es nur so heiß 
sein, daß man noch den Finger darin leiden kann. Es empfiehlt sich, die Stiefel oder 
Schuhe das erstemal in Wasser zu stellen, damit das Leder aufschwillt und dessen 
Poren sich gehörig öffnen; desto besser wird das Schmalz eindringen. In diesem Falle 
kann es auch etwas heißer aufgetragen werden. Das Ueberstreichen ist nach dem Ein 
trocknen drei- bis viermal zu wiederholen, bei dem Sohlenleder noch öfter. Schließlich 
wischt man das überflüssige, nicht eingedrungene Fett mit einem Lappen ab. Man 
erhält auf diese Weise eine wasserdichte Fußbekleidung, ohne das bei flüssigen Schmier 
mitteln so unangenehme Durchschlagen und Einfetten der Strümpfe befürchten zu müssen. 
Jährliche Düugerproduction. Bei reichlicher Fütterung und mittelgroßem Vieh 
kann man die jährliche Düngerproduction annehmen im Durchschnitt: 
beim Pferd (nach Abzug des Verlustes 
bei der Arbeit) . . , ' zu 7 Fuhren a 1250 % zusammen 8750 kg 
beim Zugochsen 8 „ a 1250 kg „ 10000 kg 
bei der Kuh (Stallfütterung) . . „ 9 „ a 1250 kg „ 11250 % 
beim Zugvieh 6 „ a 1250 kg „ 7500 kg 
beim Schweine 1 „ a 1250% „ 1250 kg 
beim Schafe (von October bis Mai) ,, 0 6 „ a 1250 % „ 750% 
Die Menge der Excremente des Menschen beträgt: 
täglich feste Excremente 133 g 
„ flüssige „ ... . . . 1200 g 
zusammen. . 1333 g 
48 5 % 
„ ... . . . . 438-0% 
. . 486*5 kg 
jährlich feste 
„ flüssige 
zusammen
	        
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