Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1901 (1901)

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Der Mohn hat in Indien seinen Stammort. Er hat ansehnliche, 
meistens bläulich-grüne Blüten, die Frucht eine kugelige Kapsel. Die 
Pflanze besitzt einen weißen Milchsaft. Der reife Same findet in der 
Küche Verwendung, der unreife Same hingegen besitzt giftige Eigenschaften, 
ebenso die Kapsel, welche früher als Schlafmittel bei Kindern verwendet 
wurde, jetzt aber mit Recht der Verkauf verboten wurde. Im Handel gibt 
es weißen und blaugranen Samen, welch letzterer der beliebtere ist. 
Der Salat hat am Kaukasus seine Heimat; er ist eines der be 
liebtesten Gemüse. Seine grundständigen, ganzrandigen oder auch grob 
gezähnten Blätter dienen zum Genusse; er gehört zu den Korbblütlern. 
Der aus Süddeutschland stammende Giftlattich wird ohnedies nie angesetzt, 
ist durch seine stacheligen Blätter und schwer gerundeten Schließfrüchtchen 
erkenntlich und wird zu medicinischen Zwecken bei katarrhalischen Leiden unb 
entzündlichen Zuständen der Respirations-Organe ärztlich verordnet. 
Der Boretsch kommt ans der Levante. Er wird häufig in Gärten 
als Zierpflanze cultiviert. Mit seinen himmelblauen Blüten und borsten 
haarigen Blättern gehört er zu den Scharfkräutern. Seine Verwendung ist 
hierzulande eine sehr geringe. Die Blätter und Blüten werden als Salat 
beisatz verwendet; er hat einen gurkenähnlichen Geschmack. 
Der Kürbis, aus Südasien stammend, ist ein Rankengewächs mit 
großen, gelben, einhäusigen Blüten. Seine Frucht hat eine große Ver 
wendung. Es gibt viele Arten; einige derselben findet man in der Blumistik 
der Ziergärten, einige Sorten haben genießbares Fruchtfleisch, und die 
besseren Sorten werden in manchen Gegenden als Zusatz bei der Brot- und 
Brantweinbereitung gebraucht. Von den besseren Sorten beträgt der Zucker 
gehalt bis 2 %. Außer dem gemeinen gelben Kürbisse finden wir als 
Küchengewächse den silbergrauen Kürbis, den melonengelben Astrachan, den 
Marow- und den italienischen Einmachkürbis. Die Kürbiskörner waren 
schon in Mexiko, West- und Ostindien vor vielen Decennien als Bandwurm 
mittel bekannt. 
Die Gurke, ein viel kleinblütleriges Gewächs mit Samen, ohne 
verdicktem Rande, mit dem Kürbisse verwandt, ist aus dem tropischen Asien 
und Afrika stammend. Sie hat auch viele Abarten, wie die Pfeffergurke, 
die Traubengurke, die Wiesengurke, die Frühgurke re. Die meisten sind 
genießbar, enthalten bis 3 % Zucker und ihr Gebrauch reicht bis ins Alter 
thum zurück. Im XVII. Jahrhundert wurde sie von den Slaven in unsere 
Gegend eingeführt und fand bald allgemeine Verbreitung. 
Die Melone, von gleicher Abstammung wie obige zwei Arten, durch 
ihre netzigen gerippten Früchte unterschiedlich, wurde aus den südlichen 
Ländern hiehergebracht, hauptsächlich aus Asien. Hier wird sie nur in 
Treibhäusern gezogen. Außer dem Zucker- und Eiweißgehalte hat sie 
einen eigenthümlichen aromatischen Geschmack, der sie zum Genusse sehr 
beliebt macht. Mit Zucker versetzt wird sie zum Dessert verwendet, mit 
Mehl gemischt findet sie zur Bäckerei Verwendung. 
Die Artischocke, zu den Korbblütlern gehörig, eine distelartige, 
dornige Pflanze mit schönen, meistens violetten Blüten, stammt aus Afrika. 
Der fleischige Fruchtboden und die unteren Schuppenblätter culinarisch zu-
	        
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