Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1895 (1895)

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von einem Theile des fetten Fleisches feine Würfel. Dann dämpft sie 
einige große Zwiebeln in Fett, gießt dieses durch ein Sieb zur Wurstmasse, 
sowie in Wasser geweichte, durch ein Sieb gestrichene Semmel, Salz, ge 
stoßenen Pfeffer, Nelken, Englisch-Gewürz, Majoran, Thymian und etwas 
Weizenmehl. Ist dieses alles gut vermengt, so brät sie etwas davon auf 
einer Pfanne gar und probiert, ob es nach allem schmeckt und thut das 
noch Fehlende dazu. Auch muß die Masse dickflüssig sein; falls zu steif, 
thut sie noch Brühe dazu. Sie füllt diese Wurst mit einem Löffel in die 
großen glatten, falls sie noch solche hat, und in die weniger krausen Därme, 
aber nur gut % voll, da die Leber beim Kochen sehr quillt. Sie bindet 
sie mit Bindgarn zu oder schließt sie mit kleinen Holzstübchen und läßt sie 
eine Stunde langsam kochen, dann auf einem Brette liegend erkalten. 
Sollen sie lange erhalten werden, so werden sie in Steintöpfe gelegt, die 
Mutter mit Darmschmalz zugießt, oder hängt sie auf 24 Stunden in den 
Rauch. — Blutwurst. .Von dem gekochten Kehl- und Bauchfleisch dreht 
Mutter ein Theil Fleisch zweimal durch die Hackmaschine und schneidet ein 
Theil in feine Würfel. Dieses Fleisch vermengt sie mit dem Blut, das sie 
durch einen Durchschlag gegossen, und thut Salz, gestoßenen Pfeffer, Englisch- 
Gewürz, Nelken, etwas Thymian, in Wasser geweichte, durch ein Sieb ge 
strichene Semmel und etwas Weizenmehl dazu. Sie probiert auf der 
Pfanne und wenn der Geschmack gut ist, füllt sie die Masse mit einem 
Löffel in die krausen Därme, auch nur gut s / 4 voll, und kocht sie ja nach der 
Dicke 1 — 1% Stunden. Zum längeren Gebrauch hängt sie diese Würste 
zwei Tage in den Rauch. 
Schutz der Bienen gegen Kälte. 
In vielen Füllen sind die Bienenwohnungen so eingerichtet, daß sie 
die Wärme des zusammengezogenen Bienenklumpens nicht entweichen lassen. 
Es ist daher nur nöthig, die inneren leeren Räume der Mobilwohnung 
(Honigraum und der Raum zwischen Thür und Fenster) so zu verpacken, 
daß alle den Ueberwinterungsraum umschließenden Wände gleich warmhaltig 
sind, damit die Jnnenwärme möglichst zusammengehalten werde, und die 
Dünste nicht an der kühlen Decke und an dem kalten Fenster niedergeschlagen 
werden, wodurch ein Nässen des Stockes erzeugt wird. Zu der inneren 
Verpackung verwende man Moos, Papierschnitzel, gepreßte Strohmatten 
u. s. w. In kalten Nächten, wenn sich das Bienenvolk zusammenzieht, 
bleiben immer einige Nachzügler auf den Waben am Fenster zurück, welche 
hier erstarren und umkommen. Ist das Fenster aber warm verpackt, so ist 
die Gefahr vermindert, wenn nicht beseitigt. Sind die Wohnungen nur 
dünnwandig, so müssen sie mit Gehäusen umgeben oder äußerlich eingepackt 
oder eingehüllt werden. Zur Einhüllung sind Strohdecken am besten zu 
empfehlen. 
Zur Winterpflege des Rindes. 
Zur guten Winterpslege des Milchviehes gehört, neben einem mit Luft 
und Licht versehenen und doch genügend warmen Stalle, das Reinhalten 
der Thiere. Zu diesem Zwecke bedarf es namentlich eines gut eingerichteten
	        
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