Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1892 (1892)

120 
Eine vieljährige, tausendfältige Erfahrung lehrt, daß obige Dünger 
mengen für jedes Hektar obbenannter Culturpflanzen dem Ackerboden ein 
verleibt werden müssen, soll der Boden in Kraft bleiben und lohnende Ernten 
erzielt werden. 
Mngererzeugung. 
Die Menge des in einer Wirtschaft erzeugten Stalldüngers richtet sich 
nach der Menge der Futtermittel und der Streumaterialien, welche an die 
Hausthiere verabfolgt werden, und nach der richtigen Behandlung des Düngers, 
als: Schutz vor Sonne und Wind; tägliches Gipsen des Düngers, Bespritzen 
desselben mit Jauche oder Gülle, Ausbreiten des ausgefahrenen Düngers 
oder sogleiches Unterpflügen, nicht liegen lassen in kleinen Haufen. Die ge-^ 
erntete und verfütterte Futtermenge und das Streumaterial mit zwei multi- 
plicirt, gibt die zu erzielende Düngung. 
1 Hektar Raps liefert 24 Metercentner Streustroh, somit werden er 
zeugt 48 Metercentner Stalldünger. 
1 Hektar Futterrüben liefert 400 Metercentner Rüben gleich 70 Meter 
centner Heu, somit werden erzeugt 140 Metercentner Stalldünger; 
1 Hektar Winterfrucht liefert 25 Metercentner Streustroh, somit werden 
erzeugt 50 Metercentner Stalldünger; 
1 Hektar Sommerfrucht liefert 21 Metercentner Futterstroh, somit 
werden erzeugt 42 Metercentner Stalldünger; 
1 Hektar Futterpflanzen liefert 40 Metercentner Trockenfutter, somit 
werden erzeugt 80 Metercentner Stalldünger. 
Hieraus ist ersichtlich, daß die Landwirte nur dann die nothwendige 
Düngermenge in der Wirtschaft erzeugen, wenn sie die Hälfte des Ackerlandes 
mit Futtergewächse: Futterrüben, Klee, Grünwicken, Grünmais, Grünhafer 
bebauen und nur die andere Hälfte mit Getreidepflanzen, außer sie besitzen 
auf je 4 Hektaren Ackerland 2 Hektaren gute, zweimähdige, süße Wiesen, von 
denen sie per Hektar mindestens 30 Metercentner Wiesenheu ernten, dieses 
Futter in der Wirtschaft rationell verfüttern und die Wiesen mit Compost und 
Phosphatmehl düngen. 
Zuckergehalt der wichtigsten Obstarten. 
(Nach Hofrath Prof. Dr. C. R. Fresenius.) 
Der Zuckergehalt 
beträgt bei 
°Io 
Der Zuckergehalt 
beträgt bei 
°!o 
Der Zuckergehalt 
beträgt bei 
> 
Pflaumen...... 
2 1 
Johannisbeeren . . 
6 1 
Aepfeln I 
80 
Reineclauden . . . 
3 1 
Zwetschken .... 
62 
Sauerkirschen . . . 
8'0 
Himbeeren .... 
40 
Stachelbeeren . . . 
71 
Süßkirschen . . . . 
100 
Heidelbeeren.... 
5'8 
Birnen 
7*4 
Trauben 
150
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.