Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1892 (1892)

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verbringen läßt, der wird nach und nach reine Felder erhalten — auf 
einmal geht es allerdings nicht. 
Unkräuter zehren am Boden mehr wie unsere Culturpflanzen selbst, 
Unkräuter schädigen unsere Ernten in ihren Erträgen an Körnern und 
Stroh häufig zur Hälfte und noch mehr — wer wird demgegenüber mit 
Recht behaupten können: Das öftere Bearbeiten der Felder gleich nach der 
Ernte und nochmals im Spatherbste und das Ausziehen der Unkräuter 
in Kartoffeln und Rüben das geht nicht, das kommt mich zu theuer! 
Wer beobachtet und rechnet, wird finden, daß sich keine Arbeiten im 
Landwirtschaftsbetrieb besser bezahlt machen wie die vorgenannten, und eine 
nach richtiger Sommer- und Herbstackerung dann erleichterte und vereinfachte 
Arbeit im Frühjahre hat auch ihren Wert. 
Die Torfstreu. 
Die Verwendung der Torfstreu ist eine mannigfache. Von den beiden 
wichtigsten Verwendungsarten ist die eine vorwiegend für die Stadt, die 
andere für die Landwirtschaft von Interesse. Erstere bezielt die Unschädlich 
machung der Abfälle, hauptsächlich der menschlichen Ausscheidungen, letztere 
die Fruchtbarmachung des Bodens durch den gewonnenen Torfdünger. 
Hievon wird unten eingehend gehandelt. 
Eine für die Interessenten in Stadt und Land gleich wichtige Ver 
wendung ist die in Stallungen, welche gleich nachfolgend besprochen 
werden soll. 
Außer den erwähnten Zwecken leistet die Torfstreu auch noch ver 
schiedene wertvolle Dienste sowohl für ökonomische als industrielle Zwecke. 
So ist sie z. B. zum Durchwintern von Obst, Rüben, Kartoffeln 2c. sehr 
zweckdienlich, ebenso zur Aufbewahrung von Eiern, Dürrfleisch u. dgl. Die 
Früchte behalten darin für lange Dauer ihre ursprüngliche Frische. 
Als Verpackungsmaterial ist sie wegen ihres geringen Gewichtes 
jedem anderen vorzuziehen. 
Ganz besonders empfiehlt sie sich bei Herstellung von oberirdischen 
Eisbehältern als Füllungsmaterial zwischen den Verschalungen und unter 
dem Dache. Wird für den Ablauf des Schmelzwassers gesorgt, so kann man 
einen Eisbehälter mit Torfstreufüllung unbedenklich der Sonne aussetzen 
und doch den Eisvorrath das ganze Jahr erhalten; für Spitäler oder auf 
dem Lande ist eine solche Einrichtung von großem Werte. 
Aus Moostorf werden auch Platten zu Jsolirschichten und eylinder- 
förmige Stücke zur Umhüllung von Dampf- oder Wasserleitungen gefertigt, 
die zur Erhaltung der Wärme, beziehungsweise Abhaltung des Frostes von 
der günstigsten Wirkung sind. 
Ebenso ist Torfstreu als Füllmaterial von Matratzen an Stelle von 
Seegras oder Stroh zu empfehlen, da sie die Bildung üblen Geruches und 
die Entstehung von Ungeziefer verhindert und doch ihren Wert für die 
Abtrittgruben behält.
	        
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